Neues aus der Mongolei
17. bis 23. Oktober 2016

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar


Oktober in der Mongolei

Kommunalwahlen 2016
Bei den Wahlen zu den Bürgervertretungen der Sums und Duuregs am 19. Oktober hat die Wahlbeteiligung in 135 von 1.765 Wahlkreisen nicht die nötigen 50 Prozent erreicht.
Deshalb sind in 57 Wahlkreisen in zehn Aimags und in 78 der Hauptstadt für den 23. bzw. 22. Oktober zusätzliche Wahlgänge (nemelt sanal khuraalt) angeordnet worden.
117 Kandidaten in 19 Aimags haben die gleiche Stimmenanzahl erreicht.
Deshalb werden die Wahlen in den betroffenen 57 Wahlkreisen und 78 Wahllokalen am 29. Oktober wiederholt (dakhin sanal khuraalt).
Bei den zusätzlichen Wahlgängen am 23. und 22. Oktober (wegen ungünstiger Wetterprognosen war die Stimmabgabe in einigen Wahllokalen im Khuvsgul-Aimag auf den 22. vorverlegt worden), konnten nur Wahlberechtigte teilnehmen, die bisher von ihrem Stimmrecht noch keinen Gebrauch gemacht hatten.
Im Wahlkreis 27 im Bayanzurkh-Duureg hatte Elbegdorjiin Erdene am 19. Oktober das Mandat gewonnen.
Sein Wahlprogramm: Reparaturen an Straßen, Wegen und Plätzen im Gerviertel, Beleuchtung öffentlicher Plätze und Straßen, Schaffung einer müllfreien Umwelt, Kampf gegen Alkoholmissbrauch und Arbeitslosigkeit, Qualitätsverbesserung bei der Schulbildung, der medizinischen Betreuung, Errichtung eines Freizeitzentrums für Senioren …
Bis 17:00 Uhr am 23. Oktober hatten 45.949 Bürger ihre Stimme abgegeben, das bedeutet eine Wahlbeteiligung in Ulaanbaatar (Wahlgänge am 19. und zusätzlicher Wahlgang) von 53,3 Prozent.
Die niedrigste Wahlbeteiligung verzeichnete der Bayanzurkh-Duureg mit 52,4 Prozent.
Die Wahllokale waren seit 07:00 Uhr geöffnet, 22:00 Uhr schließen sie.
Die nächste Pressekonferenz der Zentralen Wahlkommission wird um 22:30 Uhr Ortszeit erwartet.


Am 23. und 24. Oktober geschlossen

Sowohl am 23. Oktober als auch am 24. Oktober sind der Verkauf und der Ausschank von alkoholischen Getränken in ganz Ulaanbaatar untersagt worden.
Oberbürgermeister S. Batbold hat für diese Tage auch die Schließung der Märkte und Handelszentren angeordnet.


Kein Verkauf alkoholischer Getränke am 23. und 24. Oktober in Ulaanbaatar. Foto news.mn

Diskussion um „Erdenet" wird fortgesetzt
Eine Arbeitsgruppe ist zu dem Schluss gekommen, dass der Verkauf der 49 % russischer Anteile am Bergbauunternehmen „Erdenet" an „Mongol Zes" (Mongolisches Kupfer) gesetzwidrig war.
Die Verantwortlichkeit der seinerzeit zuständigen Minister werde geprüft, die Antikorruptionskommission sei in die Überprüfungen einbezogen worden.
Auf der Sitzung der Großen Staatsversammlung in der nächsten Woche werde das Problem weiter behandelt werden.

Keine Preisermäßigung für Studenten
Wegen der angespannten Haushaltslage hat die Stadtverwaltung Ulaanbaatars die Gewährung von Preisermäßigungen beim Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel gekürzt.
Die Studierenden müssen in Zukunft 500 anstatt 250 Tugrug für eine Fahrt bezahlen.

Mongolei entzieht Nordkoreas Reedereien die Registrierung
In Folge der nordkoreanischen Atomtests und der Ankündigung verstärkter Restriktionen seitens der UNO hat die Mongolei 14 Handelsschiffen nordkoreanischer Reedereien die Registrierung unter mongolischer Flagge entzogen, andere Länder planen ähnliche Maßnahmen.

„Wolf"-Militärfahrzeuge übergeben
Deutschland hat der Mongolei zu Übungszwecken mehrere „Wolf" – Militärfahrzeuge von Mercedes-Benz als Geschenk übergeben.
Am 20. Oktober empfing Verteidigungsminister B. Bat-Erdene den deutschen Botschafter St. Duppel im Ministerium, um ihm für die Unterstützung zu danken.
An dem Treffen nahmen auch der Staatssekretär im Verteidigungsministerium General B. Batsaikhan, der Stellvertreter des Generalstabschefs Generalmajor R. Sukhbat und andere Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums teil.
Seit 1993 arbeiten Deutschland und die Mongolei im Bereich Militärpolitik und Verteidigung eng zusammen.
Deutschland hat die mongolischen Streitkräfte bei der Ausbildung und bei der Modernisierung der technischen Ausrüstungen unterstützt, regelmäßig finden gemeinsame Stabsgespräche statt, die letzten erst vom 08. bis 12. Oktober dieses Jahres in Berlin.
Seit 2009 leisten mongolische und deutsche Militärangehörige gemeinsam Friedensdienst in Afghanistan, zunächst bei der Feldlagersicherung in Faizābād, ab 2012 in der Nähe der afghanischen Stadt Masar-e-Sharif.
Hier unterstützen 120 mongolische Soldaten die Deutschen bei der Sicherung des größten Feldlagers der Bundeswehr außerhalb Deutschlands.
Sh. auch:
https://www.onetz.de/oberviechtach/vermischtes/bundeswehr-oberviechtacher-grenadiere-auf-ausbildungsmission-zwei-monate-mongolei-d1704913.html

Erstes Kindermuseum eröffnet
Am 22. Oktober wurde in der „Shangri-La-Mall" das erste Kindermuseum in der Mongolei eröffnet.
Eine Besonderheit des „Museums" ist es, dass die Ausstellungsstücke nicht nur zum Ansehen, sondern zum Anfassen und zum Spielen dienen.
Den Kindern soll der Zugang zu Wissen und logischem Denken spielerisch nahegebracht werden.
Die erste Ausstellung wurde zum Thema „Bauarbeiter-Freunde" erarbeitet.
Die für Medien zuständige Mitarbeiterin des Museums T. Oyuntulkhuur wies darauf hin, dass in den letzten Jahren in Asien zahlreiche speziell den Kindern gewidmete Museen eröffnet wurden.
Das erste Kindermuseum sei übrigens vor 100 Jahren in den USA feierlich eingeweiht worden.

45 Kinder bei Verkehrsunfällen gestorben
Nach Angaben der Verkehrspolizei sind in den ersten neun Monaten landesweit 45 Kinder bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, 959 sind zum Teil schwer verletzt worden.
In Ulaanbaatar starben drei Kinder, 785 sind zum Teil schwer verletzt worden.
Die Verkehrspolizei fordert Eltern und andere Aufsichtspersonen auf, sorgfältiger auf ihre Schutzbefohlenen, sei als Fahrzeuginsassen oder als Fußgänger, Acht zu geben, sie in den Fahrzeugen sicher zu platzieren und immer wieder auf die Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen.

Mongolei-Kolloquium an der HUB
Prof. Dr. Elisabetta Ragagnin vom Institut für Turkologie an der FU Berlin wird den ersten Vortrag im Rahmen der Mongoleikolloquien des Zentralasienseminars an der HUB halten.
Am 26. Oktober wird sie zum Thema: „Die Duchta-Rentiernomaden der Nord-Mongolei zwischen Tradition und Globalisierung" sprechen.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Ort: Berlin, Invalidenstraße 118, Zentralasienseminar/Mongolistik, 5. Etage, Raum 507.
Beginn: 18:00 Uhr.

MAS Berlin
MAS Berlin – Verein mongolischer Auszubildender und Studierender in Berlin – hat sich zum Ziel gesetzt, Mongolen in Berlin während der Ausbildung und des Studiums zu unterstützen sowie den deutsch-mongolischen kulturellen Austausch zu fördern.
Am 22. Oktober stellten sie sich im Studentenwohnheim in der Potsdamer Straße in Berlin vor.
An der Veranstaltung nahmen auch die Vereine „Tsog" Berlin, „Maidar" Berlin", „Mosta" Aachen, der „Verein der mongolischen Akademiker in Deutschland" sowie Vertreter des „Rates der Mongolen im Ausland" teil.


Oktober in der Mongolei

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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