Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
16. bis 29. Mai 2011

von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)

Dr. Helmut Splisteser (1932-2011) gestorben
Aus Potsdam erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod des Oberveterinärrats Dr. sc. Helmut Splisteser.
Wie seine Frau Gisela mitteilte, starb Dr. Splisteser am 18. Mai nach längerer Krankheit in Potsdam-Babelsberg.
Zwischen 1965 und 1989 führten den Veterinärmediziner insgesamt 54 Reisen in die Mongolei, wo er u. a. an der Bekämpfung der Ektoparasiten bei Weidetieren beteiligt war.
Außerdem erwarb er sich große Verdienste bei der Ausbildung mongolischer Veterinäre.
2005 wurde Dr. Splisteser für seine Verdienste um die Mongolei mit der höchsten staatlichen Auszeichnung der Mongolei geehrt.
Seine Erlebnisse und Erfahrungen hat er im Buch „25 Jahre als Tierarzt in der Mongolei" zusammengefasst.


ESCAP 2011. Am Rednerpult. M. Enkhbold

67. ESCAP-Forum
Der stellvertretende Ministerpräsident Shadar Said M. Enkhbold stand an der Spitze der mongolischen Delegation, die am 67. UN-Forum der Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (ESCAP) vom 19. – 25. Mai in Bangkok teilnahm.
Im Rahmen der Diskussionen zum Thema „Für langfristige Entwicklung und soziale Sicherheit in der Asien-Pazifik-Region nach der Krise" referierte Enkhbold über die Situation in der Mongolei, die Möglichkeiten des Bergbaus für den wirtschaftlichen Aufschwung und die Erhöhung des Lebensstandards für die Mongolen sowie die Ausweitung der regionalen und internationalen Kooperation.

Wenn morgen Wahlen wären …
Die „Sant Maral" - Stiftung hat das Politbarometer für April/Mai 2011 vorgestellt.
Vom 21. April bis zum 05. Mai wurden 1 000 Personen aus Ulaanbaatar und den Aimags Sukhbaatar, Uvurkhangai (Südkhangai), Selenge und Khovd befragt.
Bei der Frage nach der Einschätzung der Regierungspolitik bezüglich der Kohlelagerstätte Tavantolgoi schätzte nur 1 Prozent auf dem Land diese Politik als sehr gut ein, 6,8 Prozent als gut.
In Ulaanbaatar waren es 3,5 und 15 Prozent.
Wenn morgen Wahlen wären, würden sich 73,3 Prozent der Landbewohner beteiligen, aber 78,3 Prozent in der Stadt (Ulaanbaatar).
Die Demokratische Partei (DP) käme landesweit auf 19,8, die Mongolische Volkspartei (MVP) auf 18,2 Prozent. 3,1 Prozent würden die Zivilcourage-Grüne Partei und 3,0 Prozent die MRVP wählen.
Als Hauptprobleme identifizierten landesweit 39,5 Prozent die Arbeitslosigkeit, 16,8 Prozent den Lebensstandard (Armut, zu geringe Einkommen).
Den ersten Platz unter den Top Ten - Politikern erreichte landesweit Präsident Ts. Elbegdorj. Er kam auf 26,3 Prozent, 6,5 Prozent mehr als im Oktober 2010.
Zweiter wurde Expräsident und MRVP-Vorsitzender N. Enkhbayar mit 20,4 Prozent, 8,2 Prozent mehr als im Oktober. Ministerpräsident S. Batbold kam mit 11,8 Prozent, minus 4,2, nur auf den vierten Platz. In Ulaanbaatar erreichte er gar nur den 10. Platz: 7,2 Prozent, 10,8 Prozent weniger als im Oktober 2010. auf dem Land konnte er immerhin 0,4 Prozent mehr Stimmen einsammeln und kam auf den 3. Platz nach Elbegdorj und Enkhbayar.

Japan dankt Mongolei
In einem Schreiben an Außenminister G. Zandanshatar dankt sein japanischer Amtskollege T. Matsumoto der mongolischen Regierung und dem mongolischen Volk für die erwiesene Hilfe zur Linderung der Folgen der Tsunami- und Erdbebenkatastrophe.
Die Mongolen sammelten Geld, schickten warme Kleidung und Decken und entsandten darüber hinaus eine Rettungsmannschaft in das Katastrophengebiet.
Matsumoto gab seiner Überzeugung Ausdruck, sein Land werde alles daransetzen, die Schäden, die die Naturkatastrophen verursacht haben, in kurzer Zeit zu überwinden.

Kooperation zwischen Mongolyn Alt Corporation (MAK) und Bucyrus International Inc.
Am 19. Mai unterzeichneten der Präsident der Mongolyn Alt Cooperation B. Nyamtaishir und der Vizepräsident der Bucyrus International Inc. Dr. D. Gessner ein Abkommen über die Lieferung von Bergbauausrüstungen.
Anwesend bei der Zeremonie in Ulaanbaatar waren der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. B. Pfaffenbach und Botschafter P. Fischer. Die mongolische Seite wurde zusätzlich vertreten durch den Abteilungsleiter für Bergbau- und Schwerindustriepolitik B. Batkhuu und den Vizechef der Investitions- und Finanzabteilung im Ministerium für Mineralische Rohstoffe und Energie.
Laut Vertrag wird MAK neun Großraumbagger im Gesamtwert von 38 660 683 Euro von Bucyrus beziehen.
Im vergangenen Jahr förderte und exportierte MAK 5 Millionen Tonnen Kohle aus der Nariin Sukhait-Mine im Gurvan-Tes-Sum im Südgobiaimag. In diesem Jahr sollen es sieben Millionen Tonnen werden.
Das mongolische Unternehmen hat überdies mit den Vorbereitungsarbeiten für die Inbetriebnahme einer Kupfer-Molybdän-Grube im Ostgobiaimag begonnen.

Sangaragchaa bleibt in Haft
Das Berufungsgericht Ulaanbaatar bestätigte am 24. Mai das Urteil des Stadtbezirksgerichts in Chingeltei gegen den früheren Leiter der Nationalen Antikorruptions-Agentur, Ch. Sangaragchaa.
Die Richter bestätigten das Urteil, wonach Sangaragchaa wegen Geheimnisverrats und Kompetenzüberschreitung für 2,4 Jahre ins Gefängnis muss.
Seit der Ablösung Sangaragchaas von seinem Posten als Leiter der Antikorruptionsbehörde ist der Posten verwaist. Die Staatsversammlung konnte sich noch nicht auf einen geeigneten Nachfolger einigen.

Proteste gegen Khurts-Inhaftierung
Der seit dem 17. September 2010 in London in Gewahrsam befindliche Büroleiter des Nationalen Sicherheitsrates der Mongolei B. Khurts wartet nach wie vor auf eine Entscheidung über seine Auslieferung nach Deutschland oder seine Ausreise nach Ulaanbaatar.
Verwandte, Freunde und Unterstützer demonstrierten am 23. Mai vor dem Ulaanbaatar Hotel für die sofortige Freilassung von Khurts.
Die Demonstranten nutzten die Anwesenheit einer offiziellen Delegation des britischen Unterhauses unter Leitung von A. Rosindell in der Mongolei, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.
Ein Berufungsgericht in London hatte am 13. Mai entschieden, die Verhandlung am 21. und 22. Juni fortzusetzen, nachdem beiden Seiten die Gelegenheit eingeräumt wurde, ergänzende Dokumente vorzulegen.

Drei Mongolen für Olympische Spiele 2012 qualifiziert
28 mongolische Sportler und Sportlerinnen hatten sich für die Spiele 2008 in Peking qualifiziert. Sie kehrten mit zwei Goldmedaillen im Boxen und Judo und zwei Silbermedaillen im Boxen und Schießen nach hause zurück. Es waren die erfolgreichsten Spiele in der mongolischen Sportgeschichte.
Für die Spiele im Juni 2012 haben sich bisher die Marathonläufer B. Ser-Od und L. Otgonbayar sowie die Schützin O. Gundegmaa, Silbermedaillengewinnerin in Peking, qualifiziert.
Ser-Od erreichte den 9. Platz beim London-Marathon am 17. April, Otgonbayar wurde Achte beim Marathon in Prag am 08. Mai. Wenig später gewann sie die Goldmedaille bei den Polizeiweltmeisterschaften.

„ICT 90 EXPO"
Anlässlich des 90-jährigen Gründungsjubiläums des Informations- und Kommunikationssystems in der Mongolei sowie des Welttages der Informationsgesellschaft am 17. Mai wurde am 27. Mai im Misheel-Ausstellungszentrum in Ulaanbaatar die Ausstellung „ICT 90 Expo" eröffnet.
Zu den Teilnehmern gehören nicht nur inländische Aussteller. Vertreten sind weltweit führende Firmen wie Gemalto, Alcatel-Lucent, Keynote, Apple, Oracle u. a.
Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung von der Erfindung des ersten Telefons bis zur Nutzung der 3D-Technologie nach.
Die Firma „Mogul" stellt ihr neuestes Produkt vor: einen Laptop für Kinder.
Die Ausstellung kann noch bis zum 30. Mai besucht werden.
Auf einem Symposium „Information und Kommunikation" am 25./26. Mai im Regierungspalast betonten die Redner die Bedeutung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien für die weitere erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung und die Hebung des Lebensstandards im Land. Es sei von großer Bedeutung, immer mehr Schülern, vor allem auch auf dem Land, den Zugang zu PC und Internet zu ermöglichen.


Nordöstlich vom Regierungspalast

Straße nördlich des Regierungspalastes ab 28. Mai gesperrt
In Ulaanbaatar haben Straßenausbesserungsarbeiten in großem Stil begonnen.
Die Arbeiten an der der Südstraße der Staatsuniversität sind beendet, am 28. Mai, 23.00 Uhr, begannen die Arbeiten an der Nordseite des Regierungspalastes. Während der fünf Tage andauernden Arbeiten werden die Straßen gesperrt sein.
Die Arbeiten zur Verbreiterung des 3,7 km langen Straßenabschnitts zwischen dem Tsaiz-Großmarkt und Shar Khad werden fortgesetzt.


Naturkundemuseum

Freier Eintritt
Am 18. Mai, dem Internationalen Museumstag, offerieren alle großen Museen der Mongolei ihren Besuchern freien Eintritt.
Seit 1997 gehört die Mongolei dem Internationalen Museumsrat an und seitdem organisieren die Museen in Ulaanbaatar an diesem Tag besondere Events für ihre Gäste.
Das Nationalmuseum zeigt eine Fotoausstellung „Die Geschichte des Nationalmuseums" und organisierte eine Quizveranstaltung.
Das Religionsmuseum Choijin Lam ist Schauplatz für ein Symposium: Das Kloster Choijin Lama, organisiert von B. Davaajav, Architekturhistoriker.
Interessante Themen auch im Naturkundemuseum. Hier können sich die Interessenten mit „Erinnerungen von Pflanzenkundlern" vertraut machen und eine Ausstellung einheimischer Pflanzen begutachten.
Natürlich beteiligten sich auch das Theatermuseum, das Zanabazarmuseum und das Militärmuseum am Museumstag.


Religionsmuseum Choijin-Lam-Kloster

Mongolische Reise – 2
Die mongolischen Reisenden sind in Berlin angekommen.
Vom 28. Mai bis zum 28. Juni zeigt die Zurag-Galerie in Berlin-Mitte Werke der mongolischen Künstler B. Bayart-Od, E. Otgonbayar und D. Dorjderem.
Sh. auch:
www.zurag.de

Foto ESCAP: Presse- und Informationsdienst der Regierung


   

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