Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate
Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)
Neue Ausschussvorsitzende
bestätigt
Auf ihrer Sitzung am 03. Dezember
bestätigten die Abgeordneten die neuen Vorsitzenden der Ständigen Ausschüsse.
Sicherheit und Außenpolitik: Z. Enkhbold (95,2 Prozent)
Natur, Umwelt, Nahrungsgüter und Landwirtschaft: B. Batbayar (100 Prozent)
Sozialpolitik, Bildung, Kultur und Wissenschaft: D. Arvin (100 Prozent)
Staatsorgane: U. Enkhtuvshin (100 Prozent)
Haushalt: Ts. Davaasuren (100 Prozent)
Justiz: B. Bat-Erdene (95,8 Prozent)
Wirtschaft: Ts. Bayarsaikhan (97,9 Prozent).
Während die DP ihre
Vorsitzenden nicht austauschte, gab es bei der MRVP drei Neuberufungen.
Neu in ihrer Funktion sind Frau D. Arvin, die sich gegen D. Oyunkhorol und D.
Ochirbat durchsetzte sowie die Herren B. Bat-Erdene (gegen Kh. Jekei) und Ts.
Davaasuren (gegen Ch. Ulaan).
D. Dondog neuer Vizechef
der MRVP-Fraktion
Am 01. Dezember wählten die Mitglieder der MRVP-Fraktion in der Großen
Staatsversammlung D. Dondog zu ihrem neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Der
Posten war nach der Ernennung G. Zandanshatars zum Außenminister vakant
geworden. Mit ihrer Entscheidung für Dondog düpierten die Abgeordneten den
Vorschlag des Parteivorstands und des Generalsekretärs. Die hatten J. Enkhbayar
für den Posten vorgesehen. Meldungen der „UB Post" zufolge habe Generalsekretär
U. Khurelsukh aus Wut über die Entscheidung einen der widerspenstigen
Abgeordneten in seinem Büro zusammengeschlagen. Das Opfer werde in einem
privaten Krankenhaus behandelt.
Deutsch-mongolische
Zusammenarbeit
Der Staatssekretär im
Gesundheitsministerium N. Khurelbaatar hat den amtierenden deutschen Botschafter
Dr. M. Freudenberg sowie die Referentin in der Abteilung für Internationale
Beziehung des Bundesministeriums für Gesundheit Monika Rimmele zu Gesprächen und
zum Meinungsaustausch über eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern im
Gesundheitswesen empfangen.
Mongolische Ärzte sollen verstärkt zur Fortbildung an deutsche Krankenhäuser und
Gesundheitszentren delegiert werden. Im Zentrum der Fortbildung und
Qualifizierung stehen die Früherkennung von Schäden am Herzen und der Aorta
sowie deren Behandlung. Weitere Schwerpunkte sind die Behandlung von
Infektionskrankheiten bei Kindern und die Gelbsuchtbehandlung.
Volkszählung verschoben
Die ab 01. Januar 2010 vorgesehene
Volkszählung in der Mongolei wurde auf Beschluss der Großen Staatsversammlung um
zehn Monate verschoben. Als Gründe werden die Auswirkungen der Neuen Grippe und
die erforderlichen Schutzimpfungen für 30 000 Mitarbeiter der Zählung sowie die
große Kälte angeführt. Einige Abgeordnete wandten ein, auch im kommenden Oktober
oder November werde es sicher nicht frühlingshaft mild sein, außerdem könnten
die Zählungen über das Internet oder Mobiltelefone erfolgen. Letztendlich
stimmten 38 der anwesenden Abgeordneten für die Terminverschiebung.
Außerdem beauftragte das Parlament die staatseigene „Erdenes MGL Company", ihre
Produktionskapazitäten auszubauen und 12 Milliarden Tugrug dem Staatshaushalt
zuzuführen.
Überschüsse aus dem Kupferexport sollen dem Risikofonds zugeführt werden.
In der Golomt-Bank
„Beste Bank der Mongolei"
Am 03. Dezember fand in London die
Auszeichnungszeremonie für die besten Banken der Welt statt.
Die Finanzzeitschrift „The Banker" organisiert diese Veranstaltung, bei der die
besten Banken aus 150 Ländern gekürt werden.
Für die Mongolei gewann zum zweiten Mal nach 2008 die „Golomt-Bank", die 2010
ihr 15jähriges Bestehen feiert.
Die Golomt-Bank verbindet enge Kontakte zu „Kredit Suisse", „American Express"
und zur Landwirtschaftsbank der VR China.
Rekrutierung in Zuun Mod
Warum mussten drei
Grenzsoldaten sterben?
Am 22. November töteten vier Grenzsoldaten
zunächst einen Kollegen und später zwei weitere.
Der Fall bewegt nach wie vor die Gemüter.
Die Untersuchungen werden nicht von der Kriminalpolizei, sondern von der
Grenzschutzbehörde und einer Arbeitsgruppe für besonders schwere Verbrechen
geleitet.
Brigadegeneral M. Zayabaatar erklärte auf einer Pressekonferenz, nach wie vor
sei nicht klar, warum es zu diesen Tötungsverbrechen kam.
Der zuerst getötete Feldwebel M. Enkhtur befand sich auf einem Kontrollgang und
bescheinigte den vier Tätern eine unzureichende Vorbereitung auf ihren
Patrouillengang. Grenzsicherung. Wahr sei auch, dass dem Haupttäter, E. Oyunbold,
ein Treffen mit seiner aus Ulaanbaatar angereisten Freundin verwehrt worden sei.
Grund war die „Besondere Bereitschaft" wegen der Grippe.
Dem verletzten Ts. Sod-Erdene gehe es besser, aber wegen der laufenden
Ermittlungen sei er zum Schweigen gegenüber der Öffentlichkeit verpflichtet
worden.
Zayabaatar räumte ein, bei der Auswahl der Soldaten für die Grenzsicherung
sollte mehr Sorgfalt aufgewandt werden.
Seit 1996 hat die Grenzsicherungseinheit 0129 im Ostgobiaimag 17 Tote zu
beklagen. Drei starben durch eigene Hand, einer infolge eines Verkehrsunfalls,
einer durch einen Querschläger und andere Unfälle.
A/H1N1
Bis zum 03. Dezember wurden landesweit 1 167 Fälle
einer Infektion mit dem sogenannten Schweinegrippenvirus registriert, 795 in
Ulaanbaatar und 372 auf dem Land.
24 Menschen sind infolge der Infektion gestorben, 12 in Ulaanbaatar, fünf in
Uvurkhangai, jeweils zwei im Ostgobi- und im Südgobiaimag, je einen Todesfall
gab es in Bulgan, Sukhbaatar und Arkhangai.
Aufhebung der „Erhöhten
Bereitschaft"
Am 02. 12. hob die Regierung die „Erhöhte
Bereitschaft" und die im Zusammenhang mit der Verbreitung der „Neuen Grippe"
getroffenen Quarantänemaßnahmen auf.
General J. Boldbaatar, Stabschef der Hauptstadtstreitkräfte, kündigte die
Fortsetzung der Rekrutierung der Wehrpflichtigen für den 11.-13. Dezember an.
„Friedrich-Schiller-Tage" in
Ulaanbaatar
Anlässlich des 250. Geburtstages von
Friedrich Schiller organisieren die deutsche Botschaft und der Deutsche
Akademische Austauschdienst (DAAD) in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus in
Ulaanbaatar „Friedrich-Schiller-Tage".
Am 12. öffnet im Museum des Schauspielhauses eine Ausstellung mit Fotos,
Bühnenzeichnungen und Dokumenten zu den Aufführungen der Schiller-Werke „Kabale
und Liebe" sowie „Die Räuber" in mongolischen Theatern.
Einen Tag zuvor treffen im Schauspielhaus deutsche Künstler und
Kulturwissenschaftler mit mongolischen Studenten und zum Meinungsaustausch über
Schillers Werke und ihre Bedeutung heute zusammen.
„Kabale und Liebe" feierte seine Mongoleipremiere 1963.
Übersetzt hatte das Werk die Volkskünstlerin E. Oyun (Tochter des 1937 im
sowjetischen Gulag ermordeten Ministers für Volksaufklärung E. Batkhan).
Die von Staatspreisträger Ch. Chimid besorgte Originalübersetzung von „Die
Räuber" konnte bedauerlicherweise bis heute nicht wiedergefunden werden.
80 Jahre S. Erdene
Ehrung für Sengiin Erdene
(1929-2000)
Der „Schriftsteller des Volkes" S. Erdene
wäre am 07. Dezember 80 Jahre alt geworden.
Aus diesem Anlass veranstalten der Schriftstellerverband der Mongolei und die
Zentralbibliothek eine wissenschaftliche Konferenz unter dem Thema: S. Erdene –
Mann des Wortes.
Sein Sohn, der Abgeordnete, E. Bat-Uul, bedankte sich im Namen seiner Mutter und
der Schüler des Volksdichters für die Ehrung, er sei seinem Vater noch heute
dankbar dafür, dass er in ihm die Liebe zur Literatur geweckt, ihn zum
sorgfältigen Umgang mit der Muttersprache erzogen habe. Wegen der
Grippequarantäne konnten leider die im Heimatsum des Schriftstellers
vorgesehenen Aktivitäten nicht wie geplant über die Bühne gehen.
S. Erdene wurde im Binder-Sum des Khentii-Aimags als Sohn eines burjatischen
Viehhalters geboren. Nach dem Abschluss der Mittelschule besuchte er die
Offiziershochschule in Ulaanbaatar, ehe er ein Medizinstudium an der
Mongolischen Staatsuniversität aufnahm.
Von 1955 bis 1959 arbeitete er als Arzt für Neurologie und Psychiatrie, danach
als Sekretär der Sektion Prosa im Schriftstellerverband.
Er war lange Jahre Chefredakteur der mongolischen Literaturzeitschrift „Utga
Zokhiol Urlag" (Kunst und Literatur).
Zunächst verfasste er Gedichte, ehe er sich auf das Verfassen von Kurzprosa
verlegte.
1959 erschien sein Erzählband „Als der Frühling kam", 1972 „Sonnenkraniche", der
in der deutschen Übersetzung von Dr. R. Bauwe 1979 im Berliner Verlag Volk und
Welt veröffentlicht wurde.
Goyol 2009
Am 05. Dezember wurden zum 21. Mal die
besten Designer und Models der Mongolei gekürt.
50 Modeschöpfer und 70 Models präsentierten 500 Kleider, Kostüme, Hosen, Blusen
und mehr.
Die Abwesenheit der Topmodels E. Odgerel, D. Bolormaa und D. Tsolmon konnten
ihre jungen Nachfolgerinnen mehr als wettmachen, auch sie verbreiteten Glanz und
Schönheit.
„Top Model 2009" wurde O. Uyanga, die bereits erfolgreich an den Wettbewerben
Welt-Top-Model und Miss Global City teilgenommen hat.
E. Selenge wurde zum „Besten Model" gewählt und „Shilmel Zagvar" errang zum
wiederholten Mal den Titel als beste Designer-Agentur.
„Goyo – Modenschau 2009"
Unter dem Motto, die Welt mithilfe
mongolischer Kaschmirwolle zu verschönern, organisierten die Unternehmen „Goyo"
und „Svarovski" am 03. Dezember im Theater für Oper und Ballett in Ulaanbaatar
die "Goyo – Fashion Show ‚09"
Vorgestellt wurde nicht nur die neuesten Kaschmirkollektionen mongolischer und
ausländischer junger Designer, sondern auch Festkleider wie „Ballerina" und
„Nymphen" für die bevorstehenden Neujahrsfeiern sowie neueste
Produktionstechnologien zur Verarbeitung der Wolle.
Mehr Betrunkene
Während die Zahl der in
Ausnüchterungszellen verbrachten Bürger in der Zeit der Quarantäne in
Ulaanbaatar die 200 nicht überschritt, erreichte sie allein am 04. Dezember 386.
30 Prozent von ihnen Frauen, die meisten im Alter zwischen 25 und 30 Jahren.
Von den 52 am Freitag registrierten Straftaten sind zehn Körperverletzungen auf
übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen, 22 betrafen Diebstähle.
27. Scharfrichterbeil für
Ulan & Bator
Zwei Goldmedaillen für
mongolische Judokas
Mongolische Judokas gewannen beim Weltpokal (Kra Cup Korea Open) in Suwon
zwei Gold-, drei Silber- und eine Bronzemedaille.
M. Bundmaa gewann in der Gewichtsklasse bis 52 kg bei den Frauen und D.
Tumurkhuleg (bis 62 kg) bei den Männern Gold. Silber holten Ch. Boldbaatar (60
kg) und B. Temuulen (100 kg) bei den Männern sowie Ts. Munkhzayaa (63 kg) bei
den Frauen. P. Lkhamdegd (78 kg, Frauen) konnte sich über eine Bronzemedaille
freuen.
Seriensieger Kh. Tsagaanbaatar ging diesmal leer aus. Er wurde im ersten Kampf
disqualifiziert.
Lesen Sie am nächsten Sonntag ein Interview mit Botschafter B. Davaadorj und einen Bericht über die „Hippologica 2009", deren Gastland die Mongolei ist. R. B.
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Last Update: 04. Januar 2024