Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
25. bis 31. August 2008

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar


Große Staatsversammlung. 28.08.08

28. August: Fortsetzung der Ersten Sitzung der Großen Staatsversammlung
Nachdem die ZWK am späten Abend des 27. August den von der DP geforderten Beschluss über das bisherige offizielle Wahlergebnis gefasst und am nächsten Tag dem Präsidenten übergeben hatte, erklärte sich die Mehrheit der neu gewählten DP-Abgeordneten bereit, an der Sitzung der Großen Staatsversammlung am 28. teilzunehmen und den Eid abzulegen.
Vorausgegangen war dem eine turbulente Sitzung der DP-Abgeordneten. Am Ende stimmten 20 von 25 Teilnehmern für den Eid. Parteivorsitzender Elbegdorj kritisierte diese Entscheidung, sie hätten einen Beschluss über alle 76 Abgeordneten gefordert, er lege den Eid erst ab, wenn auch die Abgeordneten der noch strittigen Wahlkreise bestätigt seien.
Die Sitzung war für 17.30 Uhr angesetzt worden und zunächst schien es, als würden die MRVP-Abgeordneten mit Z. Altai und dem Präsidenten, der kurz vorher von der Siegerehrung der Sumoringer herbeigeeilt war, allein bleiben. Doch dann kamen die DP-Abgeordneten, auch die, die gegen die Teilnahme gestimmt hatten, respektierten den Mehrheitsbeschluss.
Schließlich legten 67 der bereits bestätigten Abgeordneten den Eid ab: 42 von der MRVP, 24 von der DP und Z. Altai als Unabhängiger. S. Oyun befand sich auf einer Auslandsdienstreise, Ts. Elbegdorj war nicht erschienen.
Die abschließenden Ergebnisse aus dem Khentii-Aimag waren am 20. August der ZWK übergeben worden. (3 Mandate für die MRVP).
In Dornod hat die Neuauszählung immer noch nicht stattgefunden (bisher 2 für die MRVP und 1 für die DP). Die polizeilichen Ermittlungen im Bayangol-Duureg sind zwar abgeschlossen, die Ergebnisse der ZWK jedoch noch nicht zugestellt worden. (Bisher 1 für die MRVP, 2 für die DP und 1 für das Bürgerbündnis).

Bundespräsident Köhler besucht die Mongolei
Zehn Jahre sind vergangen, seit mit Roman Herzog ein deutsches Staatsoberhaupt mongolischen Boden betreten hatte.
Auf Einladung von Präsident Nambaryn Enkhbayar werden Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise vom 04. bis zum 06. September der Mongolei einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.

Tsakhiagiin Elbegdorj als Parteivorsitzender zurückgetreten
Auf der Sitzung des Exekutivrates der DP am Abend des 28. August hat Parteivorsitzender Elbegdorj dem Generalsekretär der Partei, D. Dorligjav (der den Einzug ins Parlament im Uvs-Aimag verfehlte), sein Rücktrittsgesuch überreicht.
Auf der Tagung des Nationalkomitees der Partei am 30. August wurde das Rücktrittsgesuch angenommen und N. Altankhuyag zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er setzte sich gegen Z. Enkhbold durch.
Altankhuyag wird zum „Polarstern-Flügel" des ehemaligen Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei*, R. Gonchigdorj, gezählt. Z. Enkhbold gilt neuerdings als Gefolgsmann Elbegdorjs.
Im Falle eines freiwilligen Rücktritts des Vorsitzenden muss laut DP-Statut nicht unbedingt ein Parteitag über einen Nachfolger entscheiden.

*Im Jahr 2000 hatten sich die Nationaldemokratische Partei unter dem damaligen Vorsitzenden M. Enkhsaikhan, die Sozialdemokratische Partei und weitere kleine Parteien in der Demokratischen Partei (DP) zusammengeschlossen.

Wer wird Parlamentsvorsitzender?
Der Führungsrat der MRVP hat am 29. August den Kandidaten für das Amt des Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung gekürt.
Am Ende konnte sich der Minister für Arbeit und Soziale Sicherheit D. Demberel, mit 67 Jahren der älteste Abgeordnete und Interimsvorsitzender, gegen N. Enkhbold, Exaußenminister und Chef der Regierungskanzlei, durchsetzen.
Am 01. September wird die Erste Sitzung der Großen Staatsversammlung fortgesetzt.
Tagesordnungspunkte: Wahl des Vorsitzenden, seines Stellvertreters und der Vorsitzenden der Ständigen Ausschüsse.
Bis zum 01. Oktober, dem Beginn der Herbstsitzungsperiode, muss auch der Ministerpräsident gewählt sein, der anschließend die Mitglieder seines Kabinetts vorstellt, die ebenfalls von den Abgeordneten bestätigt werden müssen.
Erst dann ist die Erste Sitzung Geschichte.

Kommunalwahlen 2008
Am 12. Oktober wählen die Bewohner der Aimags, Sums und Duuregs ihre Volksvertreter und damit ihre neuen Vorsitzenden.

Magnai auf Kaution frei
Der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerbewegungspartei, O. Magnai, der am 07. Juli im Zusammenhang mit den gewalttätigen Ausschreitungen am 01./02. Juli festgenommen worden war, wurde am 28. August von Gants Khudag in das Krankenhaus Nr. 1 nach Ulaanbaatar gebracht.
Seine Parteifreunde, Verteidiger und Angehörigen erneuerten ihre Forderung, Magnai unverzüglich freizulassen. Angeblich hätte der zuständige Staatsanwalt die Freilassung auf Kaution schon vor Tagen angeordnet.
Am 29. August wurde Magnai wegen seiner gesundheitlichen Probleme gegen Kaution aus der Haft entlassen.
Die Ermittlungen gegen ihn und gegen Batzandan seien jedoch nicht eingestellt worden.

Weniger Touristen
Nach Auskünften des Ministeriums für Wege, Transport und Tourismus haben im Jahr 2007 451 598 Touristen die Mongolei besucht, das waren 30,4 Prozent mehr als im Jahr 2000, 301 Millionen USD wurden erwirtschaftet.
Der Tourismussektor trug 10,2 Prozent zum BIP bei.
Die Hoffnungen, diese Zahlen könnten 2008 (Olympische Spiele in Peking, Sonnenfinsternis) gesteigert werden, erfüllten sich nicht.
Als ein Grund werden die Unruhen am 01. und 02. Juli genannt. Vor allem japanische Touristen mieden die Mongolei.
Zur Sonnenfinsternis am 01. August seien 500 ausländische Touristen angereist.
Die Tourismusunternehmer sehen als Hauptgründe für das Ausbleiben der Touristen eher fehlende Transportkapazitäten und überhöhte Preise.
Mongoleitouristen verbänden oft Reisen nach Russland, China und in die Mongolei. Das sei durch die verschärften Einreisebestimmungen nach China im Zusammenhang mit den Spielen aber gerade erschwert worden.

Khongor-Untersuchungsergebnisse veröffentlicht
Auf einer Pressekonferenz am 26. August stellte der Leiter der Presse- und Informationsabteilung im Außenministerium, B. Bayasgalan*, die abschließenden Untersuchungsergebnisse der drei UN-Arbeitsgruppen bezüglich möglicher gesundheitlicher Schäden für die Bewohner, von Umweltbelastungen und eventuellen Beeinträchtigungen für die Viehwirtschaft und den Ackerbau vor.
Im April 2007 waren Natriumcyanid und Quecksilber in den Boden und in Gewässer des Khongor-Sum im Darkhan-Uul-Aimag gelangt.
Nachdem die Maßnahmen der Regierung zur Schadensbegrenzung – die Verursacherfirma musste ihren Betrieb umgehend einstellen, der verseuchte Boden wurde neutralisiert und abgetragen, 1 000 Tonnen im nahe gelegenen Goldbergwerk „Boroo Gold" gelagert, Ärzte aus Ulaanbaatar zur Unterstützung der örtlichen Krankenhäuser nach Khongor und Darkhan entsandt – die Ängste der Bewohner nicht ausräumen konnten, bat Ministerpräsident Bayar im Januar 2008 die UNO-Repräsentanz in Ulaanbaatar um Unterstützung.
Daraufhin begannen Arbeitsgruppen der WHO, des UN-Umweltprogramms und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) am 04. März mit ihren Untersuchungen, die sie am 16. März abschlossen.
Die Urin-, Blut- und Haarproben von 109 Menschen aus dem Khongor- und von 43 aus dem Khushaat-Sum ergaben keine gesundheitsschädlichen Mengen an Quecksilber.
Die festgestellten Hautkrankheiten bei Erwachsenen und Kindern seien herkömmliche Hautkrankheiten, in erster Linie wurde Krätze festgestellt.
Die Untersuchungen in den Vergleichskreisen Bornuur und Jargalant im Zentralaimag ergaben eine wesentlich höhere Konzentration an Quecksilber und eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen.
Die Boden- und Wasserproben, die in einem international anerkannten Labor in Großbritannien analysiert wurden, ergaben ebenfalls keine überhöhten Quecksilber- und Natriumcyanid-Werte.
Im Boden auf dem Gelände des Unternehmens, in dem die illegale Goldwaschanlage betrieben wurde, fanden die Umweltexperten hingegen Quecksilber, im Unternehmensgebäude verschiedene Schwermetalle und Arsen. In einem nahegelegenen Getreidespeicher wurden ebenfalls große Mengen an Arsen und Chrom, in einer Wasseraufbereitungsanlage Chrom, Brom und Blei entdeckt.
Eine Umweltbelastung durch Quecksilber und Natriumcyanid konnte die Arbeitsgruppe des UN-Umweltprogramms nicht feststellen, allerdings sollte der Luftverschmutzung durch Kohle- und Abfallverbrennung in der Umgebung des Khongor-Sums Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Die FAO-Arbeitsgruppe nahm Wasser- und Bodenproben, Proben von Gemüse- und Futterpflanzen sowie Tierblutproben.
Die Analysen erfolgten in anerkannten veterinärmedizinischen, geologischen und Lebensmittellabors.
Eine Belastung durch chemische Giftstoffe wurde nicht festgestellt – ein Ergebnis der erfolgreichen Neutralisierung und Entsorgung des kontaminierten Bodens mit Hilfe des kanadischen Goldbergbauunternehmens „Boroo Gold".
Die Arbeitsgruppe wies jedoch auf die Belastungen für Umwelt und Ernährung durch Rückstände des Kraftwerks und anderer Industriebetriebe in Khongor hin.
Viehseuchen, in erster Linie Brucellosen, seien die Ursachen für den Tod der Herdentiere im Khongor-Sum.
Brunnenwasserproben und Kuhmilchproben wurden in der Mongolei und danach in Österreich analysiert. Chemische Giftstoffe wurden in keiner der Proben festgestellt.
Die Gefährdung der Lebensgrundlage für Viehhalter und Ackerbauern durch gesetzwidrige Bergbautätigkeiten in den in Frage kommenden Gebieten sei jedoch eine Tatsache, die unterbunden werden müsse.
Die FAO und WHO erklärten ihre Bereitschaft, die mongolische Regierung bei der Umsetzung der entsprechenden Politik finanziell und durch Beratungen zu unterstützen.
Ärzte müssten geschult werden, die gehäuft auftretenden Hautkrankheiten richtig zu diagnostizieren und zu behandeln, die mongolischen Laboratorien besser ausgerüstet, das Personal entsprechend geschult werden.

*Seit dem 01. August ist B. Bayasgalan Leiter der Presse- und Informationsabteilung im Außenministerium. Sein Vorgänger J. Sereejav wurde zum Botschaftsrat der am 25. August in Canberra (Australien) eröffneten mongolischen Botschaft berufen.


V. l. N. Bataa, B. Bayasgalan, Ch. Batbileg

Mongolen im Ausland
Der stellvertretende Leiter der Konsularabteilung im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, N. Bataa, informierte über die prekäre Situation von illegal im Ausland lebenden Mongolen.
1. In letzter Zeit hätten sich die Fälle gehäuft, in denen mongolische junge Frauen und Männer mit dem Versprechen auf günstige Englischkurse oder gut bezahlte Arbeitsplätze in asiatische oder europäische Länder gelockt würden.
In Istanbul wurde Anfang August eine junge Mongolin in hilflosem Zustand auf der Straße entdeckt, die wahrscheinlich das Opfer von Menschenhändlern geworden war. Inzwischen befindet sie sich in ärztlicher Behandlung in der Mongolei.
Zehn Mongolen, die Ende 2007 aufgrund falscher Versprechungen nach Istanbul reisten und dort unter den Druck einer offenbar gut organisierten Menschenhändlerbande gerieten, gelang die Flucht. Mit Hilfe der mongolischen Botschaft in der Türkei duften sie ohne Strafandrohung seitens der türkischen Behörden am 13. August das Land verlassen.
Ähnlich erging es 29 Mongolen in der indischen Hauptstadt Delhi, denen die dortige mongolische Botschaft half, wieder in die Mongolei zurückzukehren.
2. Bat stellte im Zusammenhang mit Protesten vor der tschechischen Botschaft in Ulaanbaatar klar, dass die Tschechei nicht die Absicht habe, die Erteilung eines Visums an mongolische Staatsbürger ab 2009 auszusetzen, wie in einigen mongolischen Medien gemeldet wurde.
Im Gegenteil, die Zahl der Mitarbeiter in der Visastelle soll erhöht, ein zweiter Schalter eröffnet werden.
Auch trage nicht die Botschaft die Schuld daran, wenn für teures Geld in der Tschechei beschaffte Arbeitserlaubnisbescheinigungen nicht ausreichten, ein Visum zu bekommen.
3. Die im Studentenwohnheim in der Coppistraße in Berlin-Lichtenberg aufgefundenen Toten seien nicht durch die Hand Dritter getötet worden, sondern hätten sich im Streit gegenseitig durch Messerstiche tödlich verletzt.
Die beiden 37- und 39 Jahre alten Männer hätten illegal in Deutschland gelebt. Vor einem Jahr seien sie mit einem Besuchsvisum zu ihren Ehefrauen, die in Deutschland studierten bzw. arbeiteten, gereist. Eine der Frauen hätte die Wohnung in dem Studentenwohnheim gemietet.
Die Berliner Polizei hat die Männer anhand ihrer Fingerabdrücke identifiziert.
Offiziell leben in Deutschland 4 000 Mongolen und Mongolinnen, die meisten von ihnen sind mit deutschen Staatsbürgern verheiratet oder Studenten.
Die Zahl der illegal in Deutschland lebenden Mongolen hätte sich stark reduziert, schätzungsweise seien es weniger als 600.
In der letzten Zeit reisten die Mongolen über die neuen EU-Mitgliedsländer Polen und Tschechei nach Deutschland, um von hier weiter in die skandinavischen Länder zu gelangen.


Jost Vobeck

„Augeniale" in der Gemäldegalerie
Am 29. August eröffnete der Berliner Künstler Jost Vobeck seine Ausstellung „Augeniale – The eyes" in der Gemäldegalerie in Ulaanbaatar.
Gleichzeitig – 18.00 Uhr in Ulaanbaatar, 12.00 Uhr in Berlin – wurde die Ausstellung im Privathaus des bekanntesten und ältesten Galeristen Deutschlands, Rudolf Springer, eröffnet. Beide Ausstellungsorte waren über das Internet verbunden.
Seit 1968 arbeitet Jost Vobeck ausschließlich mit Papier. Er reproduziert Hochglanzfotos, die er schneidet, schichtet, klebt und wäscht. Die Teile fügt er wie ein Puzzle zusammen, färbt sie und schafft eigenständige Bildwelten, so das Collageprinzip erweiternd.
Er selbst nennt seine Werke „Polyclagen".
Für die Ausstellung in der Mongolei hat er Fotografien von fünf weltweit bekannten Menschen verwendet: Yehudi Menuhin, Francis Bacon, XIV. Dalai-Lama, Stephen Hawking und Marie-Claude Pietragalla. Vobeck kopierte die Augen aller fünf und setzte sie in Verbindung mit Motiven aus der mongolisch-tibetischen lamaistischen Kultur und Kunst.
So entstanden überlebensgroße Bildtafeln, „komponiert" durch die Iris des Auges, die des Betrachters und die des Schöpfers.
Jedem der fünf Werke ist eine Farbe zugeordnet. Grün symbolisiert den Schmerz, den Tod und die Wiedergeburt, Blau die Vernunft, Gelb die Vereinigung und „den Missbrauch des Blicks" wie in der Pornographie, Weiß das Wissen, die höchste Freude, Rot die Leidenschaft, das Blut, das Unergründliche, das Leben, Tempo und Freude.
Gezeigt werden die Bilder in einem „Ausstellungsraum im Ausstellungsraum", einem Pentagon. Vobeck meinte in seiner Eröffnungsrede, der Raum erinnere an ein mongolisches Ger, darauf die Direktorin der Galerie trocken, „eher an den Schwarzen Würfel von Malewitsch."
Die Erlöse aus dem Verkauf des Ausstellungskatalogs kommen der Galerie zugute, die von dem Brand, den Zerstörungen und den Diebstählen am 01. und 02. Juli betroffen war.
Jost Vobeck hat an der Hochschule für Bildende Kunst in Berlin studiert, drehte experimentelle Filme und lebt in seiner Geburtsstadt Berlin.
Die „Augeniale" ist noch bis zum 03. September geöffnet.


25.08.08. Empfang der Olympiamannschaft auf dem Sukhbaatarplatz. Fahnenträger N. Tuvshinbayar, E. Badar-Uugan, Serdamba, O. Gundegmaa

Titel, Wohnungen, Autos für die Olympiateilnehmer
Am 25. August bereiteten die Hauptstädter den mongolischen Olympiateilnehmern einen überwältigenden Empfang. Trotz strömenden Regens harrten sie auf dem Sukhbaatarplatz aus, um Sieger und Platzierte zu begrüßen und ließen sich auch durch die lange Rede des Organisationschefs nicht abschrecken.
Auf der Tribüne waren Sportfunktionäre, Minister, der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, und der Staatspräsident erschienen.


V.l. Goldmedaillengewinner E. Badar-Uugan, N. Enkhbayar, D. Lundeejantsan, S. Bayar

Nach Reden, Danksagungen und dem Abspielen der Nationalhymne begann ein Volksfest, das erst nach einem beeindruckenden Feuerwerk zu Ende ging.
Am Nachmittag hatte Präsident Enkhbayar Boxolympiasieger E. Badar-Uugan mit dem Titel „Held der Arbeit", dem Sukhbaatar-Orden und der Soyombo-Medaille ausgezeichnet*, auch Silbermedaillengewinnerin O. Gundegmaa konnte sich über diese Auszeichnungen freuen, P. Serdamba wurde zum „Verdienten Sportler der Mongolei" ernannt.
Außerdem erhielten die vier Medaillengewinner Zwei- bis Dreiraumwohnungen und Autos als Geschenke ihrer Sportvereine, Arbeitgeber und Sponsoren, von der Regierung Bargeldschecks.
Die teuersten Kindergärten wetteifern darum, die kleine Tochter Badar-Uugans kostenlos betreuen zu dürfen.
Der Vorsitzende der DP, Ts. Elbegdorj, überreichte den beiden Goldmedaillengewinnern die höchste Auszeichnung der Partei, den Chinggis-Khaan-Orden.


Silbermedaillengewinnerin O. Gundegmaa    Silbermedaillengewinner P. Serdamba

*Judoolympiasieger N. Tuvshinbayar nahm seine staatlichen Auszeichnungen bereits in der vergangenen Woche in Empfang.


V. l. Chiyotaikai, Kotomitsuki

Sumo: Mongol Basho in Ulaanbaatar
Am 27. August eröffnete der mongolische Staatspräsident das erste Schauturnier der Profiringer der japanischen Sumoliga in der Mongolei.
Angeführt von den mongolischen Großmeistern Asashoryu Dagvadorj und Hakuho Davaajargal sowie den Ozeki Kotooshu aus Bulgarien, Kaio, Chiyotaikai und Kotomitsuki aus Japan, beteiligen sich 74 Sumoringer an den zweitägigen Schaukämpfen im ASA-Zirkus* von Ulaanbaatar.
Nach den Eröffnungsreden des Staatspräsidenten und des Vorsitzenden des japanischen Sumoringerverbandes stellten sich die mongolischen Juniorensumotori vor, ehe zur besonderen Freude der Zuschauer die Allerjüngsten drei der besten mongolischen Sumoringer „herausforderten".
Spitzensumoringer stellten Rituale der Sumokämpfe als Teil des kulturellen Erbes Japans vor, gleichzeitig erfuhren die Mongolen mehr über japanische Sitten, Bräuche und Traditionen. Die Japaner, Russen, der Bulgare, der Este und der Georgier waren beeindruckt von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Mongolen.
Reiten wollten sie allerdings nicht. „Bei unserem Gewicht?"
Der Turniersieger hieß Asashoryu Dagvadorj. Im letzten Kampf besiegte er Hakuho Davaajargal überraschend deutlich.
Unter den Zuschauern befanden sich prominente Politiker, Kleriker, Sportler und Künstler, darunter der Oberlama des Gandanklosters, Choijamts, der erste mongolische Silbermedaillengewinner bei Olympia, der ehemalige Ringer Munkhbat sowie der in Deutschland wohlbekannte Schriftsteller Chinagiin Galsan mit einem seiner Söhne, dem Chefredakteur von „Deutsches Radio UB", G. Galtaikhuu.


Sumonachwuchs

*Nach der Privatisierung durch D. Dagvadorj wurde der ehemalige Staatszirkus in ASA-Zirkus umbenannt.


V. l. Kaio, Kotooshu, Asashoryu, Ringrichter, Hakuho

Schwerer Autounfall
Auf der Straße zwischen Nalaikh und Ulaanbaatar ereignete sich am 28. August ein folgenschwerer Verkehrsunfall.
Ein Kleinbus und ein Lieferwagen aus der Gegenrichtung prallten zusammen. Sechs Menschen starben am Unfallort, 15 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt und in Krankenhäuser nach Ulaanbaatar und Nalaikh gebracht.

Erdbeben in Ulaanbaatar
Am 27. August ereignete sich im Gebiet um den Baikalsee in Burjatien ein Erdbeben der Stärke 6,1 auf der Richter-Skala.
Die Auswirkungen waren in den Aimags Bulgan und Orkhon und schwächer bis nach Ulaanbaatar zu spüren. In den Stadtbezirken Sukhbaatar und Bayanzurkh wurden die Mitarbeiter aus Bürohochhäusern evakuiert.


   

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Last Update: 04. Januar 2024