Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
Blick auf den Chingeltei, Ulaanbaatar
Zweimal Gold für mongolische Sportler
Bei den 15. Asienspielen in Doha (Ad-Dauha),
Katar, gewannen mongolische Sportler zwei Gold-, fünf Silber- und acht
Bronzemedaillen. In der Nationenwertung - 10 000 Sportler aus 45 Ländern
kämpften in 39 Sportarten um die Medaillen - belegten sie den 21. Platz. Der
mongolischen Delegation gehörten 420 Personen, davon 345 Sportler, an.
Die Goldmedaillen für die Mongolei errangen die Judoka D. Nyamkhuu (81 kg) und
Kh. Tsagaanbaatar (66 kg).
Mit 164 Gold-, 88 Silber- und 63 Bronzemedaillen setzten sich die Sportler aus
China unangefochten an die Spitze der Nationenwertung, gefolgt von Südkorea (58,
53, 82) und Japan (50, 71, 77).
Überschattet wurden die Spiele vom Tod eines südkoreanischen Reiters, der im
Wettkampf bei regnerischem Wetter von seinem Pferd abgeworfen und überrannt
worden war.
68% - Gesetz gescheitert
Das Verfassungsgericht der Mongolei hat die
Rechtmäßigkeit des 68%-Gesetzes (Windfall Tax) auf einige ausgewählte Produkte
(in der Realität betraf es ausschließlich Gold und Kupfer) bestritten.
Nach dem Inkrafttreten des umstrittenen Gesetzes gingen die Goldeinnahmen der
Mongolbank drastisch zurück. Das Gold wurde illegal außer Landes gebracht.
Wissenschaftler, wie S. Avirmed, gehen von einem Schaden von fünf Tonnen oder
100 Millionen Dollar aus, legte man einen Preis von 20 Dollar für ein Gramm Gold
zugrunde.
Staatshaushalt 2007 bestätigt
Am 30. November haben die Abgeordneten des
Großen Staatskhurals den Staatshaushalt für 2007 beschlossen.
Die erwarteten Einnahmen belaufen sich auf 1,3 Billionen Tugrug, die Ausgaben
auf 1,4 Billionen. (1,293,327,332,900 – 1,3 Milliarden Dollar bzw.
1,420,319,159,800 – 1,4 Milliarden Dollar).
300 Milliarden Tugrug sind für Investitionen vorgesehen, eine Rekordsumme in der
Geschichte der Mongolei.
Japaner gewinnen „ Gobi"-Ausschreibung
Bei der Ausschreibung um die Privatisierung
des größten mongolischen Kaschmirunternehmens „Gobi" ging ein japanisches
Konsortium, bestehend aus der „Toshisooken Invest Bank" und „HS Security", als
Sieger hervor.
Sie hatten 13,8 Millionen Dollar geboten, 350 000 mehr als der härteste
Konkurrent.
Gefordert worden waren 12 Millionen.
Russlandreise des Präsidenten
Auf Einladung des russischen
Staatspräsidenten, W. Putin, absolvierte Präsident N. Enkhbayar vom 02.-09.
Dezember einen offiziellen Staatsbesuch in Russland.
Außer verschiedenen Vereinbarungen zum weiteren Ausbau der wirtschaftlichen,
politischen und kulturellen Kooperation zwischen beiden Staaten wurde das
„Moskauer Manifest" unterzeichnet. Darin wird für die Art der Beziehungen
zwischen der Mongolei und Russland der Terminus „Strategische Partnerschaft"
verwendet.
Dem Wunsch der Mongolen nach visafreiem Reiseverkehr nach Russland, erteilten
die Russen eine Absage. Es gäbe bereits zahlreiche Erleichterungen im
Reiseverkehr (Studenten und Rentner müssten für Visa keine Gebühren entrichten,
der Grenzverkehr im 100-Kilometer-Umkreis sei bereits jetzt schon visafrei
möglich). Außerdem wurden die Mongolen daran erinnert, dass sie es 1992 waren,
die auf Einführung der Visumspflicht bestanden hätten.
Menschenhandel
Lange Zeit wurde das Problem des
Menschenhandels in der Mongolei unterschätzt.
In der zweiten Dezemberwoche stellten das Ministerium für Auswärtige
Angelegenheiten und das Zentrum für Gleichberechtigung der amerikanischen
Asienstiftung in der Mongolei die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Untersuchungen
vor.
In die Untersuchung von Juni bis August 2006 waren 1 212 Personen aus acht
Stadtbezirken von Ulaanbaatar sowie aus den Aimags Khovd, Selenge, Ostgobi und
Dornod einbezogen: 195 Kinder und Jugendliche, 806 Erwachsene, 211 Bergleute.
Waren es im Jahr 2000 noch zwei Fälle kriminellen Menschenhandels, stieg diese
Zahl allein in der ersten Hälfte 2006 auf 127. Nur 13 Fälle landeten vor
Gericht, lediglich einer wurde bisher entschieden und als Verbrechen bewertet.
Die Opfer, von denen 90 Prozent Frauen und Mädchen sind, werden mit
Versprechungen auf gut bezahlte Arbeitsplätze oder günstige Studienmöglichkeiten
nach Malaysia, Hongkong, Peking, Macao oder nach Südkorea gelockt.
Die meisten werden anschließend gezwungen, sich zu prostituieren.
Bei einer Razzia im Rotlichtviertel von Ereen (Erlian) wurden im Safe in einer
Bar 18 Pässe mongolischer Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren gefunden.
Zehn der Frauen wurden vom Barbesitzer identifiziert. Fünf von ihnen kehrten
umgehend in die Mongolei zurück, von acht der Frauen fehlt jede Spur.
Genaue Angaben über die Zahl ins Ausland „verkaufter" mongolischer Frauen und
Mädchen liegen nicht vor. In Ereen (chinesische Stadt an der mongolischen
Südgrenze) sollen 200 bis 300 mongolische Prostituierte arbeiten.
74,1 Prozent der befragten Studenten, 89 Prozent der anderen befragten
Erwachsenen und 85 Prozent der befragten Kinder würden Angebote für günstige
Arbeits- und Studienmöglichkeiten im Ausland annehmen.
Hauptverhandlung gegen Baginda auf den 05. Januar
verschoben
R. Baginda, malaysischer Politologe, der
beschuldigt wird, den Mord an einer mongolischen Staatsbürgerin in Auftrag
gegeben zu haben, ist weiterhin auf freiem Fuß.
Am 14. Dezember entschieden die Richter, die Hauptverhandlung auf den 05. Januar
2007 zu verschieben. Bis dahin bleibt Baginda gegen Zahlung einer Kaution in
Höhe von einer Million Ringit, etwa 275 000 Dollar, von der Haft verschont.
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Last Update: 04. Januar 2024