Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 8. bis 14. Februar 2004

von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar


N. Enkhbayar & G. Persson. 12.03.04

Schwedischer Ministerpräsident zu Gast in der Mongolei
Auf dem Rückweg von Reisen nach Japan und Korea besuchte der Ministerpräsident des Königreichs Schweden, Goran Persson, die Mongolei. Damit folgte er einer Einladung seines mongolischen Amtskollegen, Nambaryn Enkhbayar.
Am Morgen des 12. 03. wurde er auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar mit militärischen Ehren empfangen. Nach dem Abspielen der Nationalhymnen, dem Abschreiten der Ehrenformation und der Begrüßung der Ehrengäste, darunter der schwedische Botschafter in China und der Mongolei, der mongolischen Botschafterin bei der Europäischen Union, Parlaments- und Regierungsmitgliedern, begaben sich die Delegationen zu Gesprächen in den Regierungspalast.
Im Namen seiner Regierung sagte G. Persson der Mongolei weitere Hilfen für die wirtschaftliche Entwicklung, für Bildung, Wissenschaft und Kultur zu. Mongolische Studenten und Angehörige der Streitkräfte werden auch in Zukunft zur Aus- und Weiterbildung in Schweden willkommen sein.
Enkhbayar würdigte auf einer anschließenden Pressekonferenz die bisherige Unterstützung Schwedens für die erfolgreiche Umwandlung der Mongolei von der Plan- zur Marktwirtschaft: Seit 1991 wurden von Schweden 26 Projekte mit insgesamt 154,1 Millionen Kronen gefördert.
Enkhbayar überreichte seinem Gast ein Dokument der mongolischen Regierung vom 06. November 1929, in dem dem schwedischen Forscher, Reisenden und Buchautor, Sven Hedin, die Durchreise gewährt wurde.
Die schwedisch-mongolischen Beziehungen führten jedoch noch weiter zurück in die Vergangenheit, betonte Enkhbayar. Nach dem schwedisch-russischen Krieg 1720 flüchteten Schweden von Sibirien in die Mongolei, betätigten sich im Goldbergbau oder bei der Ziegelherstellung. Von 1893 bis 1947 lebte der schwedische Händler F. A. Larson in der Mongolei und unterhielt recht enge Beziehungen zur mongolischen Führung.
Mittlerweile blicken Mongolen und Schweden auf 40 Jahre diplomatische Beziehungen zurück.
Ehe Persson und seine Begleitung gegen 13:00 den Weiterflug in die Heimat antraten, besuchten sie das Kaschmirunternehmen „Gobi" und wurden im Gandankloster von Khamba-Lama Choijamts empfangen.


Im Regierungspalast von Ulaanbaatar 12.03.04

Mongolische Unternehmen wollen sich am Wiederaufbau im Irak beteiligen
Mindestens zehn mongolische Firmen haben ihr Interesse bekundet, sich an Ausschreibungen für Wiederaufbauprojekte im Irak zu beteiligen. Auf einer Pressekonferenz informierte der Chef des Presse- und Informationsdienstes des Auswärtigen Amtes, Botschafter J. Hanibal, dass gegenwärtig zehn Bauprojekte und sieben Programm- und Management-Projekte im Wert von 500 Millionen US-Dollar ausgeschrieben seien. Firmen aus Ländern der „Antiirakkoalition" hätten ihre Angebote als Auftragnehmer oder Subunternehmer noch bis zum 15. März einreichen können.
Die mongolische Seite erhofft sich von einer Beteiligung an den Ausschreibungen und den Wiederaufbauprojekten einen Zugang zu den internationalen Märkten für ihre Betriebe.

Preise für Journalistinnen
Anlässlich des Internationalen Frauentages wurden Journalistinnen für ihre Beiträge ausgezeichnet, die die Lage der mongolischen Frauen unter den Bedingungen der politischen und gesellschaftlichen Umgestaltungen seit 1990 schildern, die Stellung der Frauen in der Familie und in der Gesellschaft stärken wollen, sich für mehr Frauen in Führungspositionen einsetzen.
Die Nichtregierungsorganisation „Mutter Erde – Frauenbewegung" würdigte G. Delgertsetseg von „Unuudur" für ihren Text: „Lasst uns ein Labor eröffnen, um die Gene guter Männer bewahren zu können." N. Naranbileg von der „Zuuny Medee" kam auf den zweiten Platz. Ihr Thema: „Esel und Ehefrauen jeden Tag zu schlagen, muss das sein?". B. Tsoojchuluuntsetseg von „Seruuleg" belegte den dritten Platz mit „Buße".
Der „Vereinigte Verband mongolischer Journalisten" zeichnete Z. Oyunbileg, Ch. Chuluuntsetseg und S. Enkhtuul von der „Udriin Sonin" für ihre Beiträge aus, in denen sie sich den Problemen und Interessen von Frauen widmeten. Ausgezeichnet wurden ferner die Fernsehjournalisten D. Baigalmaa und J. Bazar, die Reporterinnen von „Unen" und „Zuuny Medee" S. Munkhnaran und B. Otgonbayar.

Ex – Ministerpräsident: Positive Wirkungen der amerikanischen Asienpolitik
Ex-Ministerpräsident R. Amarjargal äußerte sich sehr zuversichtlich über die Auswirkungen einer engeren wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit der Mongolei mit den USA.
Zum dritten Mal trafen Politiker, Politologen und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen aus Asien, aus Russland und den USA zum Meinungsaustausch über die veränderte amerikanische Außenpolitik nach dem 11. September 2001 sowie deren Auswirkungen auf Asien zusammen.
Amarjargal hielt auf der Konferenz in Seoul ein Referat zum Thema: „Politische und soziale Probleme in Nordostasien", in dem er auf den Zusammenhang zwischen demokratischer Regierungsführung und ökonomischem Fortschritt hinwies.
Die Delegierten aus Korea, Malaysia, Japan, China, der Mongolei, Russland und aus den USA erörterten gemeinsame Strategien zur Konfliktbewältigung in der Region: Dazu gehörten das nordkoreanische Atomprogramm oder die Taiwanfrage.

Golomt-Bank fördert Studenten
15 Millionen Tugrug will die Golomt-Bank jährlich ausgeben, um besonders begabte Studenten finanziell zu unterstützen. Jedes halbe Jahr werden 50 Studenten ausgewählt, die mit monatlich 30 000 Tugrug unterstützt werden. Die jungen Leute sollen so besser in die Lage versetzt werden, ihr Studium schnellstmöglich abschließen zu können.
Bisher haben sich 140 Studenten um das Stipendium beworben. Die ersten 50 wurden ausgewählt: 25 junge Männer, 25 junge Frauen, 25 Städter, 25 stammen vom Land.
Die „Udriin Sonin" wird die Namen und Fotos der Ausgezeichneten regelmäßig auf ihrer Seite sechs veröffentlichen. Die der ersten 50 erschienen bereits am 06. März.

Tourismus
Ministerpräsident Enkhbayar gab beim Besuch der „Internationalen Winterspiele" (Zimniada) in Irkutsk seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Mongolei und Russland bei der Entwicklung und Förderung des Tourismus in Zukunft enger zusammen arbeiten.
Im Gespräch mit dem Gouverneur von Irkutsk, Boris A. Govorin, besprachen beide Politiker die Möglichkeit einer regulären Reiseroute vom Baikal-See über den Khuvsgul-See in der Mongolei einzurichten. Dieser Plan wäre nicht nur nützlich für einen Aufschwung der Tourismusindustrien beider Länder, sondern diente ebenfalls der bilateralen Kooperation in der Region. Die Mitglieder der mongolischen Delegation interessierten sich besonders für die Erfahrungen ihrer russischen Kollegen bei der Errichtung und beim Betrieb der „Baikal-Ski-Basis", die sich 62 km am Ufer des Baikal-Sees erstreckt und zu der mehrere Hotels gehören.
Im Khuvsgul-Aimag hatte der Ministerpräsident wenige Tage zuvor an einem Treffen von Lokalpolitikern, Unternehmern und Reiseveranstaltern teilgenommen. Die Veranstaltung soll einen Beitrag leisten, den Wintertourismus im Aimag (Ski, Hundeschlitten, Eislauf) populär zu machen.

Erneuter Sieg für O. Gundegmaa
Die mongolische Sportschützin Otryadyn Gundegmaa (26) eilt weiter von Sieg zu Sieg.
Nachdem sie im Februar bei den Asienmeisterschaften in Malaysia nach zehn Jahren vergeblichen Anlaufs zum ersten Mal die Goldmedaille gewann, gelangen ihr gleiche Erfolge bei Wettkämpfen in Thailand und beim World Cup der Frauen am 05. März in Sydney (Australien).
Sie gewann im Schnellfeuerschießen aus 25 m Entfernung vor der Tschechin Lenka Hykova (19) und der Australierin Lalita Yauhleuskaya (40).
Gundegmaa gehörte zu den ersten Sportlern der Mongolei, die sich für die Olympischen Spiele in Athen qualifizieren konnten.
Die mongolischen Freistilringer haben hingegen nur noch eine Chance, sich zu qualifizieren und zwar beim Turnier am 20. und 21. März in Madrid.

Erste Regenfälle
Während in der Nacht vom 08. zum 09. März im Gobi-Altai, in Bayankhongor, Uvurkhangai, Süd-, Mittel- und Ostgobi sowie in Gov’sumber und Sukhbaatar heftige Schneestürme tobten, fiel in einigen Sums der Aimags Bulgan und Khovd in der ersten Märzwoche Sprühregen. Wie ein Mitarbeiter des Wetteramtes von Ulaanbaatar erklärte, ist das keine außergewöhnliche Erscheinung, bereits im Februar können Niederschläge als Regen fallen. So geschehen u. a. im Khuvsgul-Aimag.

Schriftolympiade
Das Ausbildungs- und Forschungszentrum für Traditionelle Mongolische Schrift hat die erste Olympiade organisiert, um den oder die beste Schreiberin in Klassischem Mongolisch (Uigurisch) zu ermitteln.
Gewidmet war die Veranstaltung dem 800. Jahrestag der Einführung dieser Schrift als Nationalsprache während der Regierungszeit Chinggis-Khaans.
Am Wettbewerb im Außenbezirk Baganuur von Ulaanbaatar nahmen 2 600 Schüler und 183 Lehrer teil.


   

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