Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Khamba-Lama Choijamts
Bagabandi: „Schafjahr war ein gutes Jahr"
In seiner Neujahrsansprache bezeichnete
Präsident Bagabandi das abgelaufene Schwarze Schafjahr als gutes Jahr für die
Mongolen, in dem günstige Bedingungen für neue Entwicklungen und positive
Veränderungen im Leben der Menschen geschaffen wurden.
Präsident, Ministerpräsident und Parlamentsvorsitzender hatten sich am ersten
Tag des ersten Frühjahrsmonats im Jahr des Affen des XVII. 60-Jahre-Zyklus
(21.02.04) in trauter Eintracht ins Gandankloster begeben, den Segen Janraisegs
zu erbitten und ein Mandala zu Ehren Ochirdaris darzubringen. Empfangen wurden
die drei Spitzenpolitiker und ihre Frauen vom Oberlama (Khamba Lam) des
Gandanklosters in Ulaanbaatar.
Erstes Affenjahrkind – ein Mädchen
Am Neujahrstag wurden in Ulaanbaatar 32
Kinder geboren. In der Geburtsklinik Nr.1 erblickte das erste Kind des neuen
Jahres, ein Mädchen, das Licht der Welt. Insgesamt wurden hier sechs Babys
geboren, davon vier Jungen. In den Geburtskliniken Nr. 2 und 3 kamen sechs bzw.
fünf Babys zur Welt.
Am meisten zu tun hatten die Ärzte und Schwestern im Mutter- und Kindzentrum: 15
Kindern, davon sieben Mädchen, halfen sie auf die Welt.
Sieg für G. Usukhbayar
Den Wettkampf im traditionellen
mongolischen Ringen anlässlich des Tsagaan-Sar-Festes gewann Ulsyn Avraga
(Landesmeister) G. Usukhbayar vor I. Dorjsambuu.
Am Start waren 256 Ringkämpfer aus allen Teilen der Mongolei.
Kooperationsvertrag unterschrieben
Am 23. Februar unterzeichneten die
Vorsitzenden der drei wichtigsten Oppositionsparteien eine Dreiervereinbarung
über eine enge Zusammenarbeit im bevorstehenden Wahlkampf.
M. Enkhsaikhan (DP), B. Erdenebat (Mutterlandspartei) und S. Oyun
(Bürgermutpartei) demonstrierten mit ihrer Unterschrift unter den
Koalitionsvertrag die Beilegung ihrer Streitigkeiten über Anzahl der Mandate und
einige Wahlprogrammpunkte.
Die feierliche Vertragsunterzeichnung fand im Hauptgebäude der DP statt,
anwesend waren auch Expräsident P. Ochirbat und Exparlamentsvorsitzender R.
Gonchigdorj.
Statistik Januar 2004
Das Nationale Amt für Statistik
veröffentlichte folgende Zahlen für Januar 2004:
Die Industrieproduktion stieg im Vergleich zum Januar 2003 um 0,2 Milliarden
Tugrug auf 17,6 Milliarden Tugrug.
Die Staatshaushaltseinnahmen erreichten 38,4 Milliarden, die Ausgaben 36,3
Milliarden Tugrug.
Das Außenhandelsvolumen betrug im Januar 86,8 Millionen US-Dollar, davon
entfielen 35 Millionen auf den Export, 51, 8 auf den Import.
Die Mongolei importierte Waren aus 54 Ländern, 38,2 Prozent der Importe stammen
aus Russland, 18,6 Prozent aus China, fünf Prozent aus Dänemark. Die Importe aus
Deutschland entsprechen 4,2 Prozent.
Im Binnenhandel wurden im Jahr 2003 Waren für 365,2 Milliarden Tugrug umgesetzt,
das sind 62,6 Milliarden mehr als im Jahr 2002.
Im Januar 2004 waren landesweit 34 900 Arbeitslose offiziell gemeldet, 9,1
Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
3 400 Kinder wurden lebend geboren, 164 weniger als im Januar 2003. Drei Mütter
sind bei der Geburt gestorben. 103 Kinder sind vor ihrem ersten Geburtstag
gestorben, das sind 30 mehr als im Vergleich zum Januar 2003.
Nach Informationen der Polizeihauptverwaltung registrierte die Polizei 1 757
Verbrechen, 6,7 Prozent oder 111 Delikte mehr als im Vergleichsmonat des
Vorjahres. Verbrechen gegen Leben und Gesundheit von Menschen nahmen dabei um
43,3 Prozent zu.
Am kältesten war es im Januar im Otgon-Sum des Zavkhan-Aimags: Das Thermometer
zeigte minus 44 Grad an.
870 000 leben in Ulaanbaatar
Offiziell betrug die Einwohnerzahl der
mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar am Ende des Jahres 2003 870 000.
Nach Angaben aus der Stadtverwaltung kommen täglich 111 Personen hinzu.
„Petrovis" neuer Eigentümer von „NIC"
Am 18. Februar unterzeichneten L. Purevdorj,
Chef des Komitees für Staatliches Eigentum und Ch. Davaanyam, der Vizedirektor
von „Petrovis", den Kaufvertrag über 80 Prozent der staatlichen Anteile an
„NIC", der größten Erdöl-Import-Firma der Mongolei.
Petrovis, einer der größten privaten mongolischen Erdölimporteure und –verteiler,
bot 8,5 Millionen US-Dollar. Als Mindestpreis waren 6,133 Millionen gefordert
worden.
NIC verfügt in allen Aimags und Sums über Tankstellen, war im Erdölgroß- und
-einzelhandel tätig.
Petrovis will in nächster Zukunft 16 Millionen US-Dollar investieren, die dem
Schutz der Umwelt und der größeren Sicherheit der Transporte und Lager sowie der
Ausweitung der Geschäftstätigkeit dienen sollen. Außerdem will Petrovis auch
entfernte Landesteile mit Benzin versorgen.
Viehzählung abgeschlossen
Am 19.02. wurden die Ergebnisse der
Viehzählung 2003 veröffentlicht. Danach gibt es in der Mongolei 25 427 700
Herdentiere, das sind 1,5 Millionen mehr als im Jahr 2002.
Importverbot für mongolische Viehzuchtprodukte
Wegen des Ausbruchs der Maul- und
Klauenseuche in der Mongolei hat Russland vorerst sämtliche Importe von
Lebendvieh, Fleisch, Milch, Fisch, Fleisch- und Milchprodukten aus der Mongolei
gestoppt. Die abgeschlossenen Lieferverträge wurden außer Kraft gesetzt.
Auf ihrer Sitzung am 18. Februar beschloss die Regierung 145 Millionen Tugrug
bereitzustellen, um die weitere Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu
stoppen sowie die Seuchenherde im Dornod-Aimag zu liquidieren. Bisher ohne
Erfolg: In der vergangenen Woche wurden zu den fünf bisherigen zwei neue
Seuchenherde entdeckt.
Mongole vereitelt Terroranschlag im Irak
Das erste Kontingent der mongolischen
Friedenssoldaten, die sechs Monate lang im Irak Dienst taten, ist in die Heimat
zurückgekehrt.
Seit dem 08. Februar ist die zweite Gruppe von Mongolen (130 Mann) in Hilla, 90
km südlich von Bagdad, stationiert.
Die „Zuuny Medee" veröffentlichte am 25. 02. einen Bericht des
Militärkorrespondenten Zorigbaatar aus dem Irak, in dem er die Vereitelung eines
Anschlages auf die internationale Militärbasis in Hilla schildert.
Am Morgen des 18. Februar hat offenbar ein irakisches Selbstmordkommando
versucht, den unter polnischem Kommando stehenden internationalen
Militärstützpunkt Charlie in Hilla anzugreifen. Ein mit Sprengstoff beladener
Lastkraftwagen fuhr auf den Stützpunkt zu, als der mongolische Wachsoldat, G.
Azzaya, das Feuer auf den Lastwagen eröffnete.
Der Wagen explodierte, ehe er das Gelände erreichte. Zehn Iraker starben,
Zivilisten und 58 Soldaten wurden verletzt, zehn Gebäude fielen in sich
zusammen.
„Nur dem wachsamen Auge des Mongolen ist es zu verdanken, dass eine noch größere
Katastrophe verhindert werden konnte", äußerte ein polnischer Offizier nach dem
versuchten Attentat. 9 500 Soldaten sind in „Charlie" stationiert.
Minister Tsanjid
Acht Jahre Presseinstitut der Mongolei
Traditionell zum Beginn des neuen
Mondjahres vergibt das Presseinstitut der Mongolei die Preise für die besten
journalistischen Arbeiten im vergangenen Jahr.
Gleichzeitig feierten die Mitarbeiter mit Institutsdirektorin M. Munkmandakh an
der Spitze, das achtjährige Gründungsjubiläum ihres Instituts.
Zu den Gästen und Laudatoren im Großen Saal des Bayangol-Hotels gehörten der
Minister für Bildung, Kultur und Wissenschaft, A. Tsanjid, die Abgeordnete des
Großen Staatskhurals und Vorsitzende der Bürgermutpartei, S. Oyun sowie der
Präsident des Vereinigten Mongolischen Journalistenverbandes, D. Tsendjav.
In den Kategorien „Umwelt", „Politik", „Wirtschaft" und „Staat und Recht"
standen jeweils fünf Beiträge zur Auswahl, außerdem wurden die beste Regional-
und Spartenzeitung sowie die beste Fernsehsendung ausgezeichnet.
Zu den Preisträgern gehörten die „Udriin Sonin", die „Zuuny Medee", die „BIZMongolia",
die Landwirtschaftszeitung und „Info".
Der 23-jährige A. Purevbat gewann in der Kategorie „Politik". Vor zwei Jahren
hat er sein Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Finanzen in Ulaanbaatar
beendet und machte sein Interesse für Politik und Gesellschaftsanalyse
anschließend zum Beruf, indem er bei „Info" journalistisch zu arbeiten begann.
„Info" gibt es seit 14 Monaten, doch die Berichte und Analysen zum politischen
Geschehen in der Mongolei ließen schon öfter aufhorchen. Der Preis für den
jungen Purevbat war demzufolge keine große Überraschung.
Der Sieg der „Dornod-Sonin" (Lokalzeitung des Dornod-Aimags) überraschte da
schon eher. Weit im Osten beheimatet, erwartete der Laie eher die in
Hauptstadtnähe und somit vermeintlich direkter am „Puls der Zeit" operierenden
Zeitungen und Zeitschriften vorn.
3. v. l. A. Batpurev
„Seruuleg" liegt bei Abonnementzeitungen vorn
Die „Mongolische Post" ermittelte für das
erste Quartal 2004 die Wochenzeitung „Seruuleg" als die Zeitung mit den meisten
Abonnenten (22 566). An zweiter Stelle liegt „Zindaa" (19 760), gefolgt von „Khumuus"
(17 635). Erst an sechster Stelle folgt mit 7 818 Abonnenten die „Zuuny Medee"
als erste „seriöse" Tageszeitung. Die „Udriin Sonin", die größte
Oppositionszeitung (6 721), kommt auf den achten Platz.
Bei den verkauften Auflagen hat das Presseinstitut für 2002 die „Udriin Sonin"
als meist gekaufte Zeitung ermittelt, die „Zuuny Medee" kam demnach auf den
zweiten Platz und die „Seruuleg" auf den dritten.
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Last Update: 04. Januar 2024