Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Die Eröffnungssitzung ist zu Ende
Eröffnung der Frühjahrssitzungen des Parlaments
ohne Zwischenfälle
Am 05. April eröffnete der stellvertretende
Vorsitzende des Großen Staatskhurals, J. Byambadorj, die Frühjahrssitzungen des
Hohen Hauses. Von den 76 Abgeordneten waren 70 anwesend.
Nach dem Abspielen der Nationalhymne und der Rede von Präsident N. Bagabandi,
egriff Ministerpräsident, N. Enkhbayar, das Wort. Er schätzte die Politik seiner
Regierung in den vergangenen fast vier Jahren als überaus erfolgreich ein:
Senkung der Inflationsrate, Verringerung des Staatshaushaltsdefizits,
Bodenprivatisierung, Schuldenerlass, Freihandelszonen in Altanbulag und Zamyn
Uud, Löhne, Gehälter, Sozialhilfe und Ausgaben für Bildung seien erhöht worden,
das internationale Ansehen der Mongolei sei gestiegen (Demokratiekonferenz,
Beteiligung an internationalen Friedenssicherungseinsätzen, Staatsbesuche,
erfolgreiche Geberkonferenz).
Im Unterschied zu den vergangenen Jahren konnte der Ministerpräsident diesmal
seine Rede ohne Störungen zu Ende bringen.
Die drei anwesenden Oppositionsabgeordneten, L. Gundalai, B. Erdenebat und J.
Narantsatsralt, verließen allerdings während der Rede des Regierungschefs den
Saal.
In der anschließenden ersten regulären Sitzung des Großen Staatskhurals legten
die Abgeordneten den 27. Juni als Termin für die Parlamentswahlen 2004 fest.
Internationale Tourismusmesse – 2004
Vom 02.-04.04. fand im "Misheel-Zentrum" in
Ulaanbaatar die jährliche Tourismusmesse statt – in diesem Jahr erstmals als
internationales Ereignis.
Das Jahr 2003 war zum Tourismusjahr unter dem Motto"Willkommen in der Mongolei"
ausgrufen worden. Wegen SARS konnte das angestrebte Ziel, die Zahl der
ausländischen Touristen zu erhöhen, nicht erreicht werden: während die Zahl der
Touristen seit 1999 kontinuierlich angestiegen war, ging sie im Jahr 2003
erstmals wieder zurück. Auch aus Deutschland reisten weniger an, als erhofft: 4
973.
Das Jahr 2004 wurde erneut zum Tourismusjahr proklamiert, diesmal unter dem
Motto "Discover Mongolia – 2004".
Unberührte Natur, seltene Pflanzen und Wildtiere, Seen, Gebirge, Wüsten und
Steppen, Reisen in die Heimat Chinggis-Khaans, lamaistische Klöster, Museen,
farbenprächtige Folkloreveranstaltungen bietet das Land dem interessierten
Reisenden.
In den letzten Wochen begannen in den mongolischen Medien Diskussionen zum Thema
Sextourismus. Anlass sind Nacktfotos mongolischer Frauen, aufgenommen im Schnee,
in der Jurte, im Bus, die ins Internet gestellt wurden und mittlerweile
internationale Verbreitung fanden. Den Produzenten wird vorgeworfen, mit diesen
Fotos, Sextouristen ins Land holen zu wollen, andere meinen, die Aufregung sei
fehl am Platz. Tourismus sei Amusement und Erotik gehöre halt dazu. Die Saison
sei kurz und der Tourismus sichere Arbeitsplätze und fördere die Entwicklung der
Infrastruktur.
Nach Angaben der mongolischen Regierungsagentur für Tourismus erwirtschaftete
der Sektor im Jahr 2002 9,8 Prozent des BIP.
Durchschnittlich bleibt ein Tourist 12,8 Tage im Land und gibt täglich 106 USD
aus.
K. Klingel, PROWA, Minister Ulaan
Umschlagplatz für Benzin und Diesel in Zamyn-Uud
feierlich eingeweiht
Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde am 03.
April der Umladeplatz für die Erdölprodukte Benzin und Diesel in Zamyn-Uud, dem
wichtigsten mongolisch-chinesischen Grenzübergang, eingeweiht.
Außer dem Minister für Wirtschaft und Finanzen, Ulaan, nahmen an der feierlichen
Übergabe der Anlage der Parlamentsabgeordnete, Sharavdorj, der Botschafter
Großbritanniens in der Mongolei, die Geschäftsträgerin der deutschen Botschaft,
der französische Botschaftsrat sowie der Botschaftsrat der EU-Vertretung in
China und der Mongolei, teil.
Das Gemeinschaftsprojekt von Europäischer Union und mongolischer Regierung im
Gesamtwert von 5,69 Millionen Euro soll dazu beitragen, die Abhängigkeit der
Mongolei von Russland bei der Versorgung mit Erdölprodukten zu verringern.
Bisher bezieht das Land 90 Prozent seines Bedarfs an Benzin und Dieselkraftstoff
aus Russland. Eine mögliche Belieferung aus China war mit großen
Sicherheitsrisiken verbunden, da das mongolische und das chinesische
Schienennetz unterschiedliche Spurweiten haben.
Auf der Suche nach einem Investor für die Erschließung und Etablierung einer
weiteren Bezugsquelle für Erdölprodukte erklärte die Europäische Kommission
schließlich ihre Bereitschaft, die Mongolei bei der Verwirklichung dieses
Vorhabens im Rahmen ihres TACIS-Entwicklungsprogramms zu unterstützen.
Die vorbereitenden Arbeiten begannen 2001und umfassten Erdaufschüttungsarbeiten,
das Anlegen eines Tiefbrunnens, das Verlegen von Eisenbahngleisen, den Bau von
Verwaltungs- und Laboratoriumsgebäuden und von Eisenbetonumgrenzungen.
Die zweite Phase von 2002 bis 2003 diente der Beschaffung und Errichtung der
Tanks, des Einbaus der Technologien und der ingenieurtechnischen Arbeiten.
Mit der Ausführung und Planung des Gesamtprojektes betraute die EU die "German
ETC Transport Consulting GmbH".
Als Hauptauftragnehmer nach dem Gewinn einer internationalen Ausschreibung
fungierte die in Cottbus und Berlin ansässige "PROWA Engineering GmbH", die mit
europäischen und mongolischen Subunternehmern eng zusammenarbeitete, die die
Konstruktionspläne erarbeitete, für die Bau-, Ausrüstungs- und Serviceleistungen
verantwortlich zeichnet.
Mitarbeiter des Unternehmens zogen nach Zamyn-Uud, das Zentrum des gleichnamigen
Kreises an der mongolisch –chinesischen Grenze, das wenig Abwechslung zu bieten
hat und in einer kargen halbwüstenähnlichen Landschaft liegt.
In dieser Landschaft stellten sie bis zum April 2003 mit ihren mongolischen
Kollegen die turmartigen Öltanks auf, bauten die Feuerlöschanlagen, die Anlagen
für das Be- und Entladen der Eisenbahnwaggons, installierten die technischen
Überwachungsgeräte.
Der Probelauf verlief erfolgreich und so konnte das Projekt im März 2004 seiner
Bestimmung übergeben werden.
Damit verfügt die Mongolei über die erste derartige, mit modernster
internationaler Technologie ausgerüstete Konstruktion: Vollautomatische Be- und
Entladung für Benzin und Dieselkraftstoff sowie deren Lagerung in zwei Tanks mit
einer Kapazität von je 3 000 Kubikmeter, Sicherungssysteme für den Umweltschutz,
vollautomatische Feuerverhütungs- und -löschanlagen sowie einen gesonderten
Komplex für die Energie- und Wasserversorgung.
In ihren Reden anlässlich der Einweihung des Industriekomplexes versäumte es
keiner der Repräsentanten von Regierung, Unternehmen und Europäischer Union
darauf hinzuweisen, wie wichtig dieser für die ökonomische Stabilität der
Mongolei und der Region sei. Die Schaffung von Arbeitsplätzen helfe, die
Lebensbedingungen der Einwohner von Zamyn Uud und des Dornogov’-Aimags zu
verbessern, biete Erwachsenen und Jugendlichen Weiter- und Ausbildungschancen,
erweitere die Handelsmöglichkeiten zwischen China und der Mongolei.
Franz Jessen, eigens aus Peking angereister EU-Vetreter, dankte nicht nur den
Bauarbeitern, Ingenieuren und Planern für ihre Arbeit, sondern auch der
mongolischen Regierung, insbesondere Wirtschafts- und Finanzminister Ulaan, für
ihren Beitrag zur Verwirklichung dieses Projektes: 3,85 der 5,69 Millionen Euro,
die das Projekt bisher kostete, stammen aus dem mongolischen Staatshaushalt.
Die Gäste aus Peking, der Mongolei und Europa bekamen bei ihrem Aufenthalt in
der Ostgobiprovinz nicht nur die Erdölumladeeinrichtung zu Gesicht, im neuen
Gebäude des Heimatmuseums konnten sie traditionelle Musikinstrumente und Spiele,
Regionaltrachten und das unvermeidliche Chinggis-Khaan-Kabinett bewundern.
Die Hoffnung der Aimag- und Kreisregierung, die Region zu einem
Touristenanziehungspunkt zu machen, beruht vor allem auf der geplanten
Freihandelszone Zamyn Uud mit Spielkasinolizenz.
Zamyn Uud
Ein Jahr TV-5
"5 000 besuchen täglich unsere Website, die
meisten stammen aus Korea", das versicherte der für die internationalen
Beziehungen des Senders verantwortliche Temuulen den staunenden Journalisten.
Anlässlich seines einjährigen Jubiläums hatten die Mitarbeiter des mongolischen
Fernsehsenders TV-5 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Der Sender arbeitet eng mit dem Nationalen Mongolischen Fernsehen zusammen,
finanziert sich aus Werbeeinnahmen, Sponsorengeldern und Mitteln aus dem
Staatshaushalt. Er hat Zuschauer in Russland, China, Korea und in den USA und
ist über das Internet zu empfangen.
Das Durchschnittsalter der 50 Mitarbeiter liegt zwischen 23 und 27 Jahren.
Live-Interviews und Live-Reportagen gehören zu den Programmschwerpunkten. In
Zukunft sollen auch Live-Unterhaltungsshows ausgestrahlt werden.
Koreanische und chinesische Fernsehanstalten haben bisher großes Interesse an
einer vertraglich geregelten Zusammenarbeit mit TV-5 gezeigt. Natürlich sei man
auch an einer Kooperation mit Europa interessiert, ergänzte Sarangerel, die
Geschäftsführerin des Senders.
In der Kantine der Einheit 150
Ein Besuch bei den Elitesoldaten der Armeeeinheit
150
Nach ihrer Rückkehr vom Friedenseinsatz im
Irak, waren die Ärzte, Ingenieure, Bausoldaten und Motschützen der Eliteeinheit
150 nicht nur begehrte Gesprächspartner der Print- und elektronischen Medien,
sie hielten Vorträge in Schulen, waren Gäste internationaler und nationaler
Organisationen und gaben ihre Erfahrungen (u.a. Stressbewältigung) an ihre
Kollegen weiter.
Bei der Antwort auf die Frage, was das Schwierigste am Einsatz im Irak gewesen
sei, waren sich die Soldaten einig: Die Hitze und der Staub.
Den Beziehungen zur irakischen Bevölkerung seien schon aufgrund der
Sprachbarrieren enge Grenzen gesetzt gewesen. Trotzdem halfen die mongolischen
Ärzte und Pfleger auch bei Krankheitsfällen in Familien, bei nötigen
Reparaturen.
Hungerstreik führt zum Erfolg?
Nach drei Monaten Hungerstreik setzten die
Teilnehmer ihren Protest vorerst aus.
Dazu beigetragen, hatten Gespräche im Ministerium für Arbeit und soziale
Sicherheit und die Zusicherung, den Protestierenden bei der Beschaffung von
Arbeitsplätzen in Taiwan behilflich zu sein. Die Reisekosten und die notwendigen
medizinischen Atteste würden von der Regierung übernommen.
Die Nichtregierungsorganisation "Zuulun Ekh Association" (ZEA) hatte mit dem
Versprechen, Arbeitsplätze in Japan zu beschaffen, 3 500 US-Dollar von jedem der
37 betroffenen Mongolen erhalten. Was ausblieb, waren Arbeitsgenehmigungen und
Arbeitsplätze. Da der Organisation die Lizenz zur Arbeitsplatzvermittlung vom
Arbeitsministerium erteilt worden war, forderten die Opfer Entschädigung von der
Regierung.
Während sich die Lage für die Geschädigten zum Guten zu wenden scheint, setzt
die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen die ZEA fort.
Islamisches Kulturzentrum in Ulaanbaatar
G. Ganbaatar, Direktor der Architektur- und
Baufirma "Egel", äußerte die Überzeugung, dass noch in diesem Frühjahr mit dem
Bau eines "Zentrums zur Erforschung der islamischen Kultur" in Ulaanbaatar
begonnen werden kann.
Alle notwendigen Genehmigungen seien erteilt worden. Insgesamt hätte die Firma
fünf Projektvorschläge nach Mekka, wo das zuständige Partnerfirma ihren Sitz
hat, gesandt.
In Vorbereitung des Projektes reisten Firmenmitarbeiter nach Dubai, es kam zu
mehreren Konsultationen mit Diplomaten und Vertretern der "Mongolian Muslim
Association".
"Egel" war am Bau der Mormonenkirchen in Darkhan und Erdenet sowie am Gebäude
von "Skytel".
Eine Frau als Dalai-Lama?
In einem Interview, dass das Oberhaupt der
buddhistisch-lamaistischen Kirche, der XIV. Dalai-Lama, der russischen Zeitung "Isvestija"
gab, schloss er nicht aus, dass der nächste Dalai-Lama eine Frau sein könnte und
nicht aus Tibet, Indien oder der Mongolei stammen müsste, vielleicht würde er in
Russland geboren?
"Das weinende Kamel" auf Amerikatour
"Das weinende Kamel" (mong.: ingen nulims)
von D. Byambasuren und zwei ihrer Kommilitonen an der Münchner Filmhochschule
wird von Juni an in 50 amerikanischen Städten zu sehen sein.
Für die Amerikapremiere des preisgekrönten Films, der in diesem Jahr für einen
"Oscar" nominiert war, wurde Washington auserkoren.
"New Face" – Schönheitswettbewerb
Am 09. April findet in der Großraumdisco "UB-Palace"
zum dritten Mal der Schönheitswettbewerb für den Nachwuchs "New Face" statt.
Beworben hatten sich 90 junge Männer und Frauen im Alter zwischen 14 und 22
Jahren.
45 von ihnen, die meisten zwischen 15 und 16 Jahre jung, werden schließlich über
den Laufsteg wandeln.
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Last Update: 04. Januar 2024