Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar/Berlin
Mongolischer Nationalfeiertag (Naadam)
Die Woche stand ganz im Zeichen der
Vorbereitung auf den mongolischen Nationalfeiertag am 11. Juli. In diesem Jahr
jährt sich zum 80. Mal die Revolution von 1921, die die Mongolei zum
Satellitenstaat Sowjetrusslands machte, in derem Verlauf aber gleichzeitig die
chinesischen Okkupationstruppen aus dem Land vertrieben wurden.
Aufgrund des Jubiläums fallen die Feierlichkeiten in diesem Jahr besonders
üppig aus. Im Zentralstadion von Ulaanbaatar werden sich in diesem Jahr 1024
der besten Ringkämpfer aus dem ganzen Land messen (im Vorjahr: 512 Ringer).
Daneben finden überall im Land die traditionellen Wettkämpfe im Bogenschießen
und im Pferderennen statt.
Neben offiziellen ausländischen Delegationen, darunter auch eine Delegation des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, werden Touristen aus aller
Welt und mehr als 500 Journalisten, davon ca. 100 aus dem Ausland, werden
erwartet.
Die Gebühr für einen Naadam-Presseausweis beträgt für mongolische
Korrespondenten 6 000 Tugrik (ca. 5 US-Dollar). Ausländische Journalisten
müssen für den Sonderausweis 75 US-Dollar bezahlen.
Dopingproben
Neu ist in diesem Jahr, dass Urinproben der
Sieger im Ringkampf sowie der siegreichen Rennpferde auf Dopingmittel untersucht
werden. Da es in der Mongolei kein Dopinglabor gibt, werden die Proben in die
Republik Korea geschickt und dort untersucht.
Zud 2000/2001
Insgesamt belaufen sich die Viehverluste im
vergangenen Winter und Frühjahr auf 3 312 000 Kamele, Pferde, Rinder, Schafe
und Ziegen. Dies entspricht elf Prozent des gesamten Viehbestandes der Mongolei.
67 700 Viehzüchterfamilien hatten durch den harten Winter Viehverluste zu
beklagen. 13 130 Viehzüchter verloren mehr als die Hälfte ihrer Tiere, 3 364
haben ihren gesamten Bestand verloren.
Nur sechs Prozent des privaten Viehbestandes in der Mongolei sind gegen Verlust
versichert. 34 Viehzüchter kamen bei dem Versuch, entlaufene Tiere einzufangen,
meist in Schneestürmen, ums Leben.
Maßnahmen gegen die Produktion von minderwertigem
Alkohol
Der mongolische Justizminister Z. Nyamdorj
hat der Regierung vorgeschlagen, 60 Betriebe, die alkoholische Getränke
produzieren, zu schließen. Als Gründe nennt er die schlechte Qualität der
Spirituosen und Gesetzesverstöße dieser Betriebe, vor allem gegen
steuerrechtliche Bestimmungen, besonders in Bezug auf die Steuer.
Nach Angaben einer staatlichen Kontrollkommission wurden insgesamt 171 Betriebe
überprüft. Bei rd. 80 Prozent der überprüften Betriebe wurden
Gesetzesverstöße festgestellt.
Amerikaner von Visagebühren befreit
In Anwesenheit von Ministerpräsident N.
Enkhbayar unterschrieben der stellv. mongolische Außenminister, S. Batbold, und
der amerikanische Botschafter in der Mongolei, John Dinger, eine neue
Visavereinbarung. Dieser Regelung zufolge können mongolische Staatsbürger von
der amerikanischen Seite Visa zur mehrmaligen Ein- und Ausreise in die USA für
einen Zeitraum von drei bis zehn Jahren beantragen. Für amerikanische
Staatsbürger entfällt dafür bei Reisen in die Mongolei die Visagebühr.
Das Gesetz tritt am 18.07.2001 in Kraft.
Chinesischer Außenminister besuchte die Mongolei
Der chinesische Außenminister besuchte vom
03. - 05.07. die Mongolei. Während seines Aufenthaltes traf er sich mit dem
mongolischen Präsidenten, N. Bagabandi, und mit Ministerpräsident N. Enkhbayar.
Im Ergebnis der Gespräche wurde u.a. vereinbart, dass China die Mongolei beim
Aufbau von Wasserkraftwerken und bei der Kupfergewinnung unterstützen wird.
Darüber hinaus stellt China mongolischen Studenten kostenlos Studienplätze zur
Verfügung.
Es wird erwartet, dass der chinesische Ministerpräsident in absehbarer Zeit der
Mongolei einen offiziellen Besuch abstatten wird.
Das "Fest des letzten Klingelzeichens"
In diesem Jahr beendeten in der Mongolei 27
684 Schüler und Schülerinnen die 10. Klasse.
Der letzte Schultag wird von den Schulabgängern ausgiebig gefeiert: Geschenke
von den Verwandten und Freunden und Parties bis in die frühen Morgenstunden
sollen den Eintritt in eine ungewisse Zukunft "versüßen".
Viele der jungen Leute lassen sich jetzt an den 38 staatlichen Universitäten
bzw. Hochschulen oder an den 134 privaten Hochschulen immatrikulieren. Nach wie
vor sind Studien im Ausland, besonders in den USA und in Deutschland,
außerordentlich begehrt. Gefragt sind vor allem Studienplätze in den Rechts-
und Wirtschaftswissenschaften.
Brand im Rinpoche-Kloster
Am 07. Juli hat es im Kloster "Bakula
Rinpoche" im Stadtbezirk Chingeltei in Ulaanbaatar gebrannt. Das Feuer
vernichtete wertvolle religiöse Holzskulpturen.
Über die Brandursachen ist bisher nichts bekannt.
Das Kloster wurde erst 1999 feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Gründung und Bau gehen auf eine Initiative des ehemaligen indischen
Botschafters in der Mongolei, Bakula Rinpoche, zurück.
Mongolisch-Russisches Wörterbuch
Die ersten beiden Bände eines vier Bände
umfassenden mongolisch-russischen Wörterbuchs wurden in Moskau vorgestellt.
Unter der Leitung des Mitglieds der Russischen Akademie der Wissenschaften, V.
M. Solntsev, arbeiten sechs mongolische und drei russische Wissenschaftler an
dem Projekt.
Das Wörterbuch enthält 70 000 Stichwörter. Der mongolische Teil ist sowohl in
modernem Mongolisch (kyrillische Buchstaben) als auch in klassischem Mongolisch
abgefasst.
Modegala in Berlin
Am 04. Juli fand im Forum der Commerzbank
Berlin eine Modenschau mit Modellen der mongolischen Stardesignerin Nyamsuren
Soyolmaa statt. Vorgeführt wurden Abend- und Tageskleider sowie Winterkleidung.
Höhepunkt der Schau war zweifellos die Kollektion "Mongolische
Königinnen".
In seiner Begrüßungsrede versprach der Kulturattache der mongolischen
Botschaft, Mandakhbileg, "ein Stück Mongolei als Augenweide im Sinne der
Schönheit, Kreativität und Farbenfreude." Den fast 200 Gästen, darunter
der Botschafter der Mongolei in der BR Deutschland, Bayarsaikhan, und
Abgeordnete des Bundestages, stellte er anheim, einen Vergleich zu ziehen
"zwischen frischen, bunten Steppenblumen und den mongolischen
Models..."
Der Beifall der Zuschauer, und zwar der weiblichen und männlichen
gleichermaßen, zeigte, dass nicht zuviel versprochen wurde.
Veranstaltet wurde die Gala vom Nationalen Verband der Mongolischen Designer und
der Botschaft der Republik Mongolei in der BR Deutschland.
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Last Update: 04. Januar 2024